Am Samstag, kurz nach 9 Uhr, ereignete sich bei der Demontage eines Baukrans ein Zwischenfall. Der 10 Tonnen schwere und 57 Meter lange Ausleger des Baukrans war an einem Pneukran aufgehängt und krachte in die Frontscheibe eines S-Bahn.
Weshalb der Ausleger in den Bereich der Gleise geriet, war am Samstag noch unklar. Am Sonntag sagte Jose Texeira, Chefmonteur bei Interkran, gegenüber Tele M1 der Grund für den Unfall sei wohl menschliches Versagen. Sein Monteur habe den Ausleger am falschen Punkt angehängt, dieser sei gekippt und dann auf den Zug gestürzt.
Die Firma macht jeden Tag Krandemontagen. Der verantwortliche Mitarbeiter sei ein zuverlässiger und erfahrener Mitarbeiter, so Texeira. Dieser müsse jetzt erst einmal in die Ferien. «Danach werden wir überlegen, was wir machen.» Der Mann leide unter psychischen Problemen und befinde sich am Tiefpunkt. «Er ist sich bewusst, dass viel mehr hätte passieren können», so Texeira.
Gegenüber dem «Blick» sagte ein Mitglied der Geschäftsleitung der Firma: «Das Spannseil ist gerissen. Das hätte den Ausleger sichern sollen, bevor man ihn absenkt.» Der Kran-Ausleger hatte einen Drehkreuzschaden und sollte deswegen ersetzt werden.
Die Ermittlungen zum Unfall laufen noch. Laut Rechtsanwalt André Kuhn kann einiges auf den Monteur zukommen, wie er gegenüber TeleM1 ausführt. Im Vordergrund stehe versuchte Körperverletzung, Verletzung der Regeln der Baukunde und Störung des Eisenbahnverkehrs. Es wäre mit einer Geld- oder Freiheitsstrafe zu rechnen. (az/fh/ldu)