Der «Tages-Anzeiger» hat Angela Magdicis Facebook-Profil durchsucht und ist dabei auf einen interessanten Eintrag gestossen. Vor rund drei Wochen postete die Aufseherin einen Film, der einschlägige Parallelen mit dem aktuellen Fall hat.
Es handelt sich dabei um ein chinesisches Werk mit dem Namen «House of Flying Daggers». Die Handlung: Ein romantischer Polizeioffizier befreit eine schöne Rebellin aus dem Gefängnis. Nun ja, im Nachhinein ist man immer schlauer ...
Posted by Angela Magdici on Saturday, 23 January 2016
Des weiteren beleuchtet der «Tages-Anzeiger» den Aspekt, dass sich Hassan Kiko mit seiner Flucht aus dem Gefängnis nicht strafbar gemacht hat. Laut dem Schweizer Strafgesetzbuch muss nämlich nur derjenige vor Gericht antraben, der dem Häftling zur Flucht verholfen hat.
Der «Blick» hat nochmals mit Angelas Mann gesprochen. Vor etwa vier Monaten sei seine Frau ausgezogen, meint der immer noch verheiratete 25-Jährige. Miete habe sie seit da keine mehr bezahlt, untergekommen sei sie bei einer Kollegin. «Sie hat das ganze Geld mitgenommen», titelt das Boulevardblatt.
Im Nachhinein wird dem Ehemann einiges klar, etwa weshalb Angela so oft in der Nacht gearbeitet habe. «Sie hat im Gefängnis Limmattal quasi übernachtet wie in einem Hotel», sagt der Lagerist gegenüber dem Blick.
Auch mit der Kickbox-Schule hat die Zeitung gesprochen. Angelas Ex-Coach lässt sich dabei folgendermassen zitieren: «Es gibt Menschen, die stehen vor einem, strotzen vor Selbstbewusstsein und strahlen das auch aus. Angela war genau das Gegenteil. Sie verhielt sich unauffällig und war unsicher.»
Die «Neue Zürcher Zeitung» hat ein Interview mit Thomas Noll, Schweizer Chefausbilder für Strafvollzugspersonal, geführt. Auch wenn sich dieser ob des aktuellen Falls schockiert zeigt, steht er grundsätzlich hinter der Art und Weise, wie die Aufseher und Aufseherinnen rekrutiert werden.
Ganz problemlos ist das Prozedere jedoch auch für Noll nicht. «Wir stellen fest, dass manchmal dringend und sehr rasch neue Aufseher benötigt werden, wenn etwa die Gefängnispopulation zunimmt. In dieser Situation werden halt auch jüngere Leute eingestellt», so der Chefausbilder gegenüber der NZZ.
Dass auch Frauen Häftlinge betreuen dürfen, hält Noll indes für unabdingbar: «Im Gefängnis gilt es ja in erster Linie, mit der Resozialisierung der Insassen Rückfälle zu vermeiden. Deshalb ist es wichtig, dass die Insassen auch Kontakt zu Frauen haben, wie das im Leben ausserhalb der Gefängnismauern der Fall ist.»
Gestern kursierte das Gerücht, dass Angela und Hassan in Richtung Italien geflüchtet seien. Gegenüber der Gratiszeitung 20 Minuten äussert der Ehemann der Wärterin jedoch den Verdacht, dass das Endziel ihrer Flucht, Syrien sein werde. Es sei dies das Heimatland von Hassan und er glaube auch, dass Angela eine Muslimin geworden sei. Sie habe in letzter Zeit begonnen, den Koran zu lesen.