Ein als kultureller Event deklarierter Anlass der nationalistischen türkischen Grauen Wölfe darf nicht stattfinden. Die Baselbieter Polizei hat die Veranstaltung am Freitagnachmittag aus Sicherheitsgründen verboten.
Diesen Entscheid fällte die Polizei gemäss einem Communiqué in Absprache mit der Sicherheitsdirektion Baselland nach den «neusten Entwicklungen»: Am Freitagmorgen hatten Linksextreme in den sozialen Medien zu einer «Antifa-Demo» in Reinach aufgerufen, um die Veranstaltung der Türken zu verhindern.
Unter den neuen Voraussetzungen seien Sicherheit und öffentliche Ordnung für die Bevölkerung nicht mehr gewährleistet, hielt die Baselbieter Polizei fest. Sie werde das Verbot der Veranstaltung selbst sowie jeglicher ebenfalls untersagter Gegenbewegungen durchsetzen.
Diesen Samstag hätten sich die «Grauen Wölfe» in Reinach (BL) getroffen. Schätzungen gingen von mehreren hundert Personen aus, die der ultranationalistischen türkischen Bewegung nahestehen – oder sie in der Diaspora massgeblich prägen. Sogar zwei Ehrengäste wurden über Facebook angekündigt: Cemal Cetin, der Präsident der europäischen Dachorganisation der Grauen Wölfe, sowie Orhan Ilhan, der Vorsitzende des französischen Ablegers.
Mit einem Flyer, der für eine Kulturveranstaltung warb, wurde der Event angekündigt. Nach aussen erschien der Event der türkischen Ultranationalisten unverfänglich.
Doch: Ihre Lieder bedienen sich nur nationalistischer Inhalte, an ihren Konzerten recken die Zuhörer ihre Finger auch zum Wolfsgruss. Das Handzeichen gilt als Symbol der rechtsextremen Türken. (ohe/sda)
"Nach Angaben der türkischen Behörden begingen die Grauen Wölfe allein zwischen 1974 und 1980 insgesamt 694 Morde."
https://de.wikipedia.org/wiki/Graue_W%C3%B6lfe#Gewalttaten