Schluss mit der freien Rede, Ende für das Manuskript in den Händen: Der Bundesrat hat im letzten Herbst einen Teleprompter erhalten. Kostenpunkt: rund 18'000 Franken.
Das Hilfsgerät für öffentliche Auftritte wurde in den 1950er Jahren in den USA ersonnen und erfreut sich seither grosser Beliebtheit, ob auf dem Politpodium oder im TV-Studio. Der Bundesrat wolle mit dem Gerät «die Voraussetzungen für professionelle Auftritte schaffen», wird Sprecher André Simonazzi im Tages-Anzeiger zitiert.
Der Redetext wird beim Teleprompter auf zwei Glasscheiben auf beiden Seiten des Sprechenden projiziert. Dieser kann den Textfluss selber steuern.
Die Feuertaufe erlebte das neu angeschaffte Gerät demnach mit Wirtschaftsminister Johann Schneider-Ammann Mitte November beim Schmidheiny-Symposium in Interlaken BE. Danach soll er auch bei seinen Auftritten am World Web Forum in Zürich-Oerlikon und am Rheintaler Wirtschaftsforum von der Glasscheibe abgelesen haben.
Die Nachfrage nach dem Hilfsapparat sei bei sämtlichen Bundesräten gross, sagt Simonazzi. «Vielleicht brauchen wir schon bald einen zweiten.» (kad)