Mit einer symbolischen Schlüsselübergabe hat die scheidende Finanzministerin Eveline Widmer-Schlumpf am Mittwoch ihr Departement Bundesrat Ueli Maurer überlassen. Maurer erhielt vier Schlüssel – und das Werk «Geld und Geist» von Jeremias Gotthelf.
Der erste Schlüssel sei für den Bernerhof – den Sitz des Finanzdepartements – und sein künftiges Büro, sagte Widmer-Schlumpf. Der zweite Schlüssel sei jener für die einzelnen Ämter, und der dritte verschaffe ihm Zutritt zu den Finanzen.
Mit diesem Schlüssel überreichte Widmer-Schlumpf Maurer das Gotthelf-Buch – auf dass er sich stets bewusst sei, dass «geistreich und mittellos» ebenso wenig wünschenswert sei wie «steinreich und geistlos». Gefragt sei ein Mittelweg, sagte Widmer-Schlumpf, ein möglichst geistreicher Umgang mit dem Geld, das zur Verfügung stehe.
Den vierten Schlüssel schliesslich bezeichnete sie als «Schlüssel zu den Herzen der Amtsdirektoren». Deren Vertrauen müsse man sich erarbeiten, doch es sei matchentscheidend. Die Amtsdirektoren seien der Sache verpflichtet, kritisch, konstruktiv und absolut loyal.
Zuletzt überreichte Widmer-Schlumpf Maurer ein goldenes Hufeisen als Glücksbringer und wünschte ihm viel Freude als Finanzminister. Das Departement sei sehr gut aufgestellt, sagte sie, die Prozesse seien optimiert, das Team funktioniere.
Widmer-Schlumpf sprach auch eine Warnung aus: Der Detaillierungsgrad der Geschäftsplanung werde ihn möglicherweise im ersten Moment erschrecken. In Finanzdepartement müsse man aber stets genau wissen, wo welches Geschäft stehe.
Maurer hatte seinerseits keine Ratschläge für seinen Nachfolger Guy Parmelin auf Lager. Dieser wisse, was zu tun sein, erklärte er. Das wichtigste sei, dass man den Job nicht als Last empfinde, sondern mit Freude und Enthusiasmus ausführe. Es freue ihn, das Verteidigungsdepartement in die Hände von Parmelin legen zu können – was er symbolisch mit einer Schweizerfahne tat – dort sei es gut aufgehoben. (whr/sda)