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Elisabeth Kopp: Vorreiterin in Sachen Politik und Mode

Elisabeth Kopp bedankt sich für die Unterstützung beim Volk.
Elisabeth Kopp bedankt sich für die Unterstützung beim Volk. Bild: Schweizerisches Nationalmuseum/ASL

Wie die erste Bundesrätin mit ihrem Kleid einen Trend auslöste

Elisabeth Kopp, die erste Schweizer Bundesrätin, hatte nicht nur ein Flair für Politik, sondern auch für Mode. Heute tragen Superstars aus der ganzen Welt Textilien der gleichen Firma. 
02.10.2017, 21:0202.10.2017, 21:06
Andrej Abplanalp / schweizerisches Nationalmuseum
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Am 2. Oktober 1984 wurde FDP-Nationalrätin Elisabeth Kopp als erste Frau in den Bundesrat gewählt. 13 Jahre nach Einführung des Frauenstimmrechts entscheid sich die Vereinigte Bundesversammlung erstmals für eine Politikerin in der siebenköpfigen Schweizer Landesregierung. 

Hier bloggt das Schweizerische Nationalmuseum
Drei Museen – das Landesmuseum Zürich, das Château de Prangins und das Forum Schweizer Geschichte Schwyz – sowie das Sammlungszentrum in Affoltern am Albis sind unter dem Dach des Schweizerischen Nationalmuseums vereint.
Im Blog veröffentlichen Mitarbeiter des Nationalmuseums und renommierte Gastautoren Beiträge zu aktuellen Themen. watson übernimmt in loser Folge ausgesuchte Perlen daraus. Der Beitrag «Vorreiterin in Sachen Politik und Mode» erschien am 2. Oktober 2017.
Mehr historische Artikel auf: blog.nationalmuseum.ch
Dieses Kleid aus Schurwolle hat Elisabeth Kopp bei ihrer Vereidigung als Bundesrätin am 2. Oktober 1984 getragen.
Dieses Kleid aus Schurwolle hat Elisabeth Kopp bei ihrer Vereidigung als Bundesrätin am 2. Oktober 1984 getragen.Bild: Schweizerisches Nationalmuseum

Für diesen historischen Tag hat Elisabeth Kopp eine sehr feminine Bekleidung gewählt: Bluse und Jupe aus einem weich fallenden Wollstoff. Kein Tailleur, das dem männlichen «formal dress» entsprechen würde. Mit den Farben hat die Zürcherin jedoch traditionelle Akzente gesetzt. Das geschichtsträchtige Textil befindet sich seit 2004 im Besitz des Schweizerischen Nationalmuseums und ist ein wichtiges Exponat in der jüngeren Landesgeschichte. 

Kopps Kleid löst einen Modetrend aus

Nach ihrer Wahl in den Bundesrat hat das Kleid von Elisabeth Kopp sogar einen kleinen Modetrend ausgelöst. In Kleidergeschäften wurde immer wieder nach dem Kopp-Blau gefragt. Bluse und Jupe, welche Kopp bei der Eidleistung getragen hat, stammen von der St.Galler Firma Akris. Das Ostschweizer Unternehmen sorgt regelmässig für Furore auf den Laufstegen dieser Welt und handelt inzwischen global.

Vereidigung der ersten Frau zur Bundesraetin: In Begleitung von zwei Weibeln hebt Elisabeth Kopp am 2. Oktober 1984 in Bern bei ihrer Vereidigung im Nationalratssaal die rechte Hand zum Schwur.
Ich schwöre es: Elisabeth Kopp bei der Vereidigung zur Bundesrätin.Bild: KEYSTONE

Bekannte Frauen wie Sängerin Alicia Keys, Schauspielerin Angelina Jolie oder die ehemalige amerikanische Aussenministerin Condoleezza Rice tragen Akris. Vorreiterin ist und bleibt aber Elisabeth Kopp. Nicht nur im politischen, sondern eben auch im modischen Sinn. 

Ein unschöner Abgang
Die erste Bundesrätin musste nach dem sogenannten Kopp-Skandal zurücktreten. Sie hatte ihren Mann, den Wirtschaftsanwalt Hans W. Kopp, per Telefon darüber informiert, dass gegen die Shakarchi Trading AG – in der er als Vizepräsident des Aufsichtsrates sass – wegen Geldwäscherei ermittelt werde. Zum Verhängnis wurde ihr aber vor allem der Umstand, dass sie dieses heikle Telefongespräch lange verschwiegen hatte. Als der Anruf dann publik wurde, war ihre Glaubwürdigkeit dahin, und sie musste wegen des Verdachts auf Amtsgeheimnisverletzung zurücktreten. Am 12. Dezember 1988 gab sie ihren Rücktritt auf Ende Februar 1989 an einer Medienkonferenz bekannt. 
(dhr)
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