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Bundesrätin Doris Leuthard sagt, Frauen würden mutigere Entscheidungen fällen.

Swiss Federal Councillor Doris Leuthard poses on the skydeck of Bitexco Tower during Leuthard's state visit to Vietnam, in Ho Chi Minh City, Vietnam, Friday, April 6, 2018. Leuthard visits Vietna ...
Bundesrätin Doris Leuthard bei einem Staatsbesuch in Ho Chi Minh City, Vietnam. Bild: KEYSTONE

Leuthard: «Mit der Frauenmehrheit im Bundesrat haben wir mutigere Entscheide gefällt»

27.05.2018, 06:4327.05.2018, 19:33
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Die Landesregierung war laut Bundesrätin Doris Leuthard mit einer Frauenmehrheit mutiger als in von Männern dominierter Zusammensetzung. «Mit der Frauenmehrheit im Bundesrat haben wir mutigere Entscheide gefällt als vorher und nachher.»

«Ich habe allgemein die Erfahrung gemacht, dass sich Frauen in Exekutivämtern weniger in ein parteipolitisches Korsett stecken lassen als Männer.»
Doris Leuthard

Die 55-jährige CVP-Politikerin erklärte in einem Interview mit der «NZZ am Sonntag», beim Atomausstieg sei ausschlaggebend gewesen, dass der Regierung mehr Frauen als Männer angehörten. «Ich habe allgemein die Erfahrung gemacht, dass sich Frauen in Exekutivämtern weniger in ein parteipolitisches Korsett stecken lassen als Männer.»

Zwischen 2010 und 2011 waren erstmals in der Geschichte des Bundes die Frauen in der siebenköpfigen Landesregierung in der Überzahl – bis zum Abgang von Micheline Calmy-Rey (SP). Leuthard forderte, dass bei den Wahlen 2019 der Frauenanteil im Ständerat und im Nationalrat steigt. Dies sei bei den letzten Wahlen nicht gelungen. Die Bundesrätin sieht dabei die Parteien in der Pflicht.

Von Quoten in der Verfassung hält die Magistratin allerdings nichts. Wichtiger sei, dass Politikerinnen von den Parteien mit guten Listenplätzen gefördert würden und in wichtigen Kommissionen Einsitz nehmen könnten.

In Unternehmen und der Verwaltung müssten Frauen gefördert werden, sagte Leuthard weiter. Es brauche eine Förderung, solange Frauen unterrepräsentiert seien und die Chancen für Frauen tatsächlich nicht die gleichen seien wie für Männer. Bei gleicher Qualifikation sei darauf zu achten, mehr Frauen zu rekrutieren. Gemischte Teams würden besser arbeiten. Frauenförderung sei Chefsache. Sie habe ihren Amtsdirektoren darum entsprechende Vorgaben gemacht. (sda)

Passend dazu: So männlich sind Kantonsregierungen

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Gruppenbild ohne Dame – so männlich sind Kantonsregierungen (10.03.2019)
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quelle: keystone / gian ehrenzeller
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92 Kommentare
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Die beliebtesten Kommentare
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Factfinder
27.05.2018 06:51registriert Mai 2018
Man stelle sich die Aufregung über eine sexistische Aussage vor, hätte dass ein Bundesrat über eine Männermehrheit gesagt.
Darf man jetzt offiziell sagen dass die Dame die dies verkündet eine Heuchlerin ist?
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reich&schön
27.05.2018 09:49registriert Januar 2018
Was die Zusammensetzung des Parlaments angeht, hat Frau Leuthard überhaupt nichts zu fordern.
Darüber entscheiden nämlich wir Wählerinnen und Wähler!
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Luca Brasi
27.05.2018 08:54registriert November 2015
Ich habe die Erfahrung gemacht, dass mit 7 Männer im Bundesrat ein ganzes demokratisches System entstanden ist und am liberalen Bundesstaat festgehalten wurde und mutige Entscheidungen getroffen wurden. Sind eigentlich in der heutigen Zeit immer die Männer an allem schuld?
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