Nach der Niederlage von Heidi Z'graggen bleibt es dabei: Noch nie sass im Bundesrat ein Vertreter mit einem Apostroph im Namen. Dank des Wahlkampfs der Urnerin dürfte aber so mancher den Familiennamen der Regierungsrätin künftig fehlerfrei schreiben. Doch woher stammt das Geschlecht und mit welchem Tier hat es zu tun?
Die unterschiedlichen Schreibweisen Zgraggen, Z'Graggen und Z'graggen verweisen nach Auskunft des Staatsarchivs Uri nicht auf verschiedene Geschlechter. Vielmehr liessen in den 1930er-Jahren einige Familien den Apostroph der Einfachheit wegen weg.
Alleine ein Blick ins Telefonbuch zeigt: Die Version ohne Apostroph ist in der Schweiz mit rund 1000 Einträgen weiter verbreitet als jene mit. Demnach schreiben sich knapp 100 Personen mit Kleinbuchstaben nach dem Apostroph, noch weniger verbreitet sind zwei Initialen vor und nach dem Hochkomma.
Zgraggen, Z'Graggen oder eben Z'graggen ist ein sogenannter Herkunftsname. Er leitet sich von den Gütern «zu Graggen» in Gurtnellen und von «Graggi» in Schattdorf ab. Letzteres wiederum bedeutet laut dem Portal der schweizerischen Ortsnamenforschung «beim kleinen Ort, wo sich die Krähen gerne aufhalten». So ist denn auch im Zgraggen-Familienwappen eine Krähe («Grag») zu sehen.
Das historische Personenverzeichnis Fraumünster-Rodel erwähnt zu Schattdorf 1300 «ze Gracun» und 1321 «ze Graggen». Laut der Webseite «Urner Geschlechter» ist Zgraggen der sechshäufigste Namen im Kanton Uri. Spitzenreiter ist Gisler. Weitere Namen mit Apostroph sind etwa Z'rotz, Z'berg oder Z'Brun. (sda)