Roberto Martullo-Blocher, der Schwiegersohn von alt Bundesrat Christoph Blocher, hat am Montagabend an der Gemeindeversammlung in seinem Wohnort Meilen ZH einen bemerkenswerten Auftritt. Er müsse 6.4 Millionen Franken Steuern nachzahlen, gab er bekannt. Dank dieses Geldsegens beschloss die Versammlung, den Steuerfuss nicht zu erhöhen.
Der Gemeinderat hatte für 2017 ein Defizit von 1.2 Millionen Franken budgetiert und eine Erhöhung des Steuerfusses um 5 Prozentpunkte auf 84 Prozent beantragt. Sogar die SVP setzte sich für 3 Prozentpunkte mehr (82 Prozent) ein.
Am Schluss blieb jedoch alles beim Alten (79 Prozent). Gemeindeschreiber Didier Mayenzet bestätigte einen entsprechenden Bericht der Zürcher Regionalzeitungen vom Dienstag.
Dass der Abstimmungsausgang etwas mit dem Auftritt von Martullo-Blocher zu tun haben könnte, «ist nicht völlig abwegig», sagte Mayenzet zur Nachrichtenagentur SDA. Denn die SVP habe nach dem Auftritt ihres Parteimitglieds ihren Antrag zurückgezogen.
Die Gemeindeversammlung entschied also nur noch über eine Erhöhung um 5 Prozentpunkten oder die Beibehaltung des Status Quo. Von den rund 500 Stimmbürgern sprachen sich nur etwa 200 für die Erhöhung aus, wie Mayenzet weiter sagte.
In absehbarer Zeit dürfte Meilen trotz allem den Steuerfuss erhöhen müssen. Von den 6.4 Millionen Franken bleiben wegen der Zahlungen in den Finanzausgleich nur gerade 730'000 Franken für die Gemeinde übrig. (whr/sda)