Nebel
DE | FR
Schweiz
Gesellschaft & Politik

Das passiert, wenn du im Coop dein Steak nicht scannst

Das passiert, wenn du im Coop dein Steak nicht scannst

25.05.2018, 23:0926.05.2018, 08:20
Mehr «Schweiz»

Nach einem Einkauf im Coop in Winterthur hatte ein 45-jähriger Mann Waren im Wert von 350 Franken im Einkaufswagen. Doch beim Self-Check-out vergass er die Hälfte und zahlte nur 80 Franken. Er wurde erwischt und es folgte eine Anzeige. Am Freitag stand der Mann nun vor dem Bezirksgericht Winterthur, wie der Tages-Anzeiger schreibt.

Er erklärte, während des Einkaufs habe er die Nicht-Kühlprodukte mit dem mobilen Scanner schon bei den Warenregalen erfasst. Die Fleischwaren wollte er hingegen erst an der Self-Check-out-Kasse scannen, was er dann jedoch vergass: «Das habe ich aber nicht bewusst gemacht», so der Beschuldigte.

Sein Verteidiger forderte deshalb einen Freispruch. Sein Mandant sei zu dieser Zeit einfach zerstreut gewesen: «So blöd kann man gar nicht sein, wegen einer Summe von 350 Franken ein solches Risiko auf sich zu nehmen.» Denn er hätte einiges zu verlieren: Er sei im Kader in der Versicherungsbranche tätig und eine strafrechtliche Verurteilung wegen Vermögensdelikten könnte das Ende seiner Karriere bedeuten. Zudem habe sich sein Mandant bis zum jetzigen Zeitpunkt nichts zukommen lassen.

Das Gericht sprach den 45-Jährigen schlussendlich frei. Es gebe kein Motiv. Zudem seien die Ausführungen des Beschuldigten glaubhaft. Der Versicherungsmann muss jedoch die Gerichts- und Untersuchungskosten von mehr als 3000 Franken bezahlen. (kün)

Das Einkaufen ohne Kassenschlange – So lauft das in Seattle

Video: watson
DANKE FÜR DIE ♥
Würdest du gerne watson und unseren Journalismus unterstützen? Mehr erfahren
(Du wirst umgeleitet um die Zahlung abzuschliessen)
5 CHF
15 CHF
25 CHF
Anderer
twint icon
Oder unterstütze uns per Banküberweisung.
Das könnte dich auch noch interessieren:
93 Kommentare
Weil wir die Kommentar-Debatten weiterhin persönlich moderieren möchten, sehen wir uns gezwungen, die Kommentarfunktion 24 Stunden nach Publikation einer Story zu schliessen. Vielen Dank für dein Verständnis!
Die beliebtesten Kommentare
avatar
Spooky
25.05.2018 23:18registriert November 2015
Unsere Justiz ist für die Reichen gemacht.

Einer, der eine Karriere zu verlieren hat, hat kein Motiv.
Also wird er frei gesprochen.

Ein armer Schlucker hätte aber ein Motiv gehabt.
Also wird er verurteilt.

🙈👎🏾👊🏾
111558
Melden
Zum Kommentar
avatar
DerRabe
25.05.2018 23:27registriert Juli 2014
„es gebe kein Motiv“? Das bedeutet im Umkehrschluss, dass jemand der arm ist, verurteilt worden wäre?
Justitia scheint doch nicht so blind zu sein...
70317
Melden
Zum Kommentar
avatar
Zanzibar
26.05.2018 07:48registriert Dezember 2015
Ab welchem Gehalt muss man das Fleisch nicht mehr scannen?
3342
Melden
Zum Kommentar
93
1,4 Millionen Schweizer Haushalte verfügen über Wohneigentum

Im Jahr 2022 haben 1,4 Millionen Haushalte über ihre eigene Immobilie verfügt. Das entspricht 36 Prozent aller Privathaushalte in der Schweiz. 730'000 dieser Haushalte besassen ein Einfamilienhaus. Dies teilte das Bundesamt für Statistik (BFS) am Montag mit.

Zur Story