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Mitte-Chef Pfister zieht positive Bilanz zum Namenswechsel

Mitte-Chef Pfister zieht positive Bilanz zum Namenswechsel

22.01.2022, 15:01
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Gerhard Pfister, Parteipraesident an der Delegiertenversammlung der Mitte Schweiz, die online via Videokonferenz stattfindet,.am Samstag, 22. Januar 2022 in Volketswil. (KEYSTONE/Michael Buholzer)
Mitte-Präsident PfisterBild: keystone

Die Mitte-Partei hat am Samstag eine kontroverse Diskussion über das Massnahmenpaket zugunsten der Medien geführt. Ein Drittel der Delegierten und die Junge Mitte sprachen sich gegen die Vorlage aus, über die am 13. Februar abgestimmt wird.

Er freue sich auf ein spannendes politisches Jahr 2022 mit wichtigen kantonalen Wahlen für «Die Mitte» und mit wichtigen Weichenstellungen und Abstimmungen für die Schweiz, sagte Parteipräsident Gerhard Pfister an der virtuellen Delegiertenversammlung in seiner Eröffnungsrede. Der Zuger bezeichnete die AHV-Reform als die zentrale Vorlage der Legislatur.

«Die Mitte» habe im Parlament mitgeholfen, die AHV-Vorlage sozialverträglich auszugestalten, damit sie auch vor dem Volk mehrheitsfähig sei. Umso unverständlicher sei es, dass Grüne, SP und Gewerkschaften die Vorlage derart verbissen bekämpften.

Die ständige Polemisierung der linken und rechten Parteien blockiere schon zu lange wichtige Weichenstellungen für die Zukunft der Schweiz. Die wachsende Spaltung und das Verharren auf Extrempositionen schadeten der Schweiz enorm und setzten den Zusammenhalt aufs Spiel.

Aufbruch durch Namenswechsel

In einem Rückblick auf das Jahr 2021 stellte Pfister mit Verweis auf die Abstimmung über das Covid-19-Gesetz fest, dass «Die Mitte» die Partei sei, die am nächsten beim Volk politisiere, mit Engagement und Verantwortung, nicht mit Polemik und Polarisierung. «Die Mitte» sei die Partei, die aus der Mitte der Gesellschaft heraus mit Lösungen vorangehe, die auch von einer Mehrheit der Bevölkerung unterstützt würden.

Pfister zog auch eine positive Bilanz zum Namenswechsel von CVP zu «Die Mitte». Bereits hätten 23 Kantonalparteien den Namenswechsel vollzogen. Der Name erleichtere den Zugang zur Partei und die Kantonalparteien berichteten, dass es einfacher geworden sei, Kandidaten zu gewinnen. Die Junge Mitte habe seit dem Namenswechsel über 800 neue Mitglieder gewonnen, hielt Pfister fest und rief dazu auf, diesen Aufbruch zu nutzen und gemeinsam Verantwortung zu übernehmen.

Deutliches Ja zur AHV-Reform

Die Delegierten stellten sich mit 156 zu zehn Stimmen deutlich hinter die AHV-Revision, in deren Zentrum die Erhöhung des Frauen-Rentenalters von 64 auf 65 Jahre steht. Gegen diese im Dezember vom Parlament verabschiedete Vorlage wurde das Referendum ergriffen.

Kommt es zu Stande, hat voraussichtlich im September das Stimmvolk das letzte Wort. Mit Blick auf die Abstimmungskampagne sei eine möglichst frühzeitige Parolenfassung entscheidend, ist die Parteispitze überzeugt. Abgestimmt werden muss ohnehin, denn wegen der Erhöhung der Mehrwertsteuer zu Gunsten der AHV wird die Verfassung geändert.

Umstrittenes Medienförderungspaket

Eine kontroverse Diskussion löste das Bundesgesetz über ein Massnahmenpaket zugunsten der Medien aus, gegen welches das Referendum ergriffen wurde. Rund die Hälfte der zwölf Rednerinnen und Redner rief dazu auf, die Vorlage am 13. Februar abzulehnen.

Den Gegnerinnen und Gegner stiess vor allem sauer auf, dass die grossen Verlage neu subventionswürdig würden und deren Marktmacht noch grösser werde. Das Paket sei nicht ausgereift und gehöre zurück an den Absender, forderte auch der Parteipräsident der Jungen Mitte, Marc Rüdisüli.

Die Befürworterinnen und Befürworter dagegen betonten, dass die Vorlage die Vielfalt der regionalen Berichterstattung erhalte. Die Skepsis vieler Delegierter spiegelt sich in der lediglich mit 98 Ja gegen 67 Nein Stimmen gefassten Abstimmungsempfehlung.

Die weiteren Parolenfassungen gingen schlank über die Bühne. Die Änderung des Bundesgesetzes über die Stempelabgaben, gegen welches das Referendum ergriffen wurde, empfehlen die Mitte-Delegierten am 13. Februar mit 141 Ja- zu 23-Nein Stimmen zur Annahme.

Im Hinblick auf die Abstimmungen am 15. Mai beschlossen die Delegierten zwei weitere Parolen zu Vorlagen, gegen die das Referendum zustande kam. Der Finanzierung der Grenzschutzagentur Frontex stimmten sie mit 157 Ja zu drei Nein sehr deutlich zu.

Umstrittener war bei den Mitte-Delegierten das revidierte Transplantationsgesetz, das sie mit 96 zu 67 Stimmen bei elf Enthaltungen zur Annahme empfehlen. Diese Vorlage sieht vor, dass alle, die sich nicht dagegen äussern, automatisch Organspender werden. (aeg/sda)

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