Schweiz
Ehe für alle

Nationales Ja-Komitee «Ehe für alle» steigt in den Abstimmungskampf

Homo-Ehe Ehe für alle
Nach dem Bundesrat lanciert am (heutigen) Sonntag auch das nationale Ja-Komitee «Ehe für alle» die Abstimmungskampagne für die Öffnung der Ehe für gleichgeschlechtliche Paare.Bild: shutterstock.com

Nationales Ja-Komitee «Ehe für alle» steigt in den Abstimmungskampf

27.06.2021, 06:3527.06.2021, 14:05
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Nach dem Bundesrat lanciert am (heutigen) Sonntag auch das nationale Ja-Komitee «Ehe für alle» die Abstimmungskampagne für die Öffnung der Ehe für gleichgeschlechtliche Paare. Angekündigt sind Aktionen in 23 Gemeinden.

Am Abstimmungssonntag vom 26. September habe die Schweiz die Möglichkeit, einen wichtigen Schritt in Richtung Gleichstellung, Akzeptanz und gesetzlichen Schutz der Familien und Kinder zu gehen, schreiben die Befürworter der Vorlage in einer Medieneinladung. Paare des gleichen Geschlechts sollen künftig dieselben Rechte haben wie Paare verschiedenen Geschlechts.

Geplant sind gemäss Programm verschiedene bunte Aktionen, Reden und Musik von Freiwilligen, die in verschiedenen Teilen der Schweiz – von Basel bis Bellinzona und von Genf bis St.Gallen – «ein Zeichen für die Liebe und die Gleichstellung» setzen werden.

Rechtliche und moralische Bedenken

Anfang Woche präsentierte Justizministerin Karin Keller-Sutter die Argumente des Bundesrats für ein Ja zur «Ehe für alle». Im vergangenen Dezember hatte das Parlament Gesetzesänderungen beschlossen, die die Ehe für Paare des gleichen Geschlechts öffnet. Seit 2007 können gleichgeschlechtliche Paare ihre Partnerschaft eintragen lassen, heiraten dürfen sie jedoch nicht.

Die Öffnung der Ehe für alle beseitigt laut den Befürwortern die Ungleichbehandlung von verschieden- und gleichgeschlechtlichen Paaren bei der erleichterten Fortpflanzungsmedizin, der Adoption und der erleichterten Einbürgerung. Neu soll ein gleichgeschlechtliches Ehepaar beispielsweise gemeinsam ein Kind adoptieren können. Die anonyme Samenspende, die Eizellenspende und die Leihmutterschaft bleiben für alle verboten.

Ein Komitee mit Vertreterinnen und Vertretern der Eidgenössisch-Demokratischen Union (EDU) und der SVP ergriff das Referendum gegen die Vorlage. Die Gegner kritisieren, dass die «Ehe für alle» auf Gesetzesebene ohne Verfassungsänderung eingeführt werden soll. Die Samenspende für Frauen-Paare bezeichnen sie als «rechtlich und moralisch bedenklich». Das Kindeswohl bleibe auf der Strecke. (sda)

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19 Kommentare
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Die beliebtesten Kommentare
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Rethinking
27.06.2021 07:04registriert Oktober 2018
Dass darüber überhaupt abgestimmt werden muss…

Das sollte schon lange für alle möglich sein…
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Bölzi
27.06.2021 16:52registriert Mai 2021
Ich bin unbedingt für eine Ehe für alle!
Lieben sich zwei Menschen - welches Geschlecht sie nun auch haben mögen - und möchten sie dies gesellschaftlich festigen, sollten sie das unbedingt tun können.
Mir als Hetero bricht kein Zacken aus der Krone, wenn zwei Andere glücklich miteinander werden...
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Wenzel der Faule #NAFOfella
27.06.2021 12:42registriert April 2018
Und unsere tolle SVP zeigt sich wieder von ihrer besten Seite. EKELHAFT!
🤮🤮🤮🤮🤮🤮
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