Die Schweiz hat fünf Atomkraftwerke:
Diese machen zusammen 36,5 Prozent der Stromproduktion in der Schweiz aus. Eigentlich. Aktuell stehen die fünf Kernkraftwerke nämlich alle still – und speisen kein einziges Miliwatt ins Stromnetz.
Schweiz probt #Atomausstieg: Infolge Störfällen und Revisionen ist derzeit kein #AKW am Netz. http://t.co/FMlWUK9qV1 pic.twitter.com/R8cda8ywTc
— Dom Dada (@domdada) 16. August 2015
Beznau 1 wurde im März abgestellt, Beznau 2 wurde am Freitag vom Netz genommen, in Leibstadt und Mühleberg sind Jahresrevisionen im Gang und Gösgen, der letzte Mohikaner unter den Kernkraftwerken, wurde
in der Nacht auf Montag vom Netz genommen – wegen einer Störung im Turbinenkreislauf.Die Schweiz ist damit zum ersten Mal Atomstrom-frei – wenn auch nur vorübergehend. Die grosse Energiewende sollte bis 2050 Realität werden, das haben Bundesrat und Parlament im Jahr 2011 beschlossen. Bis dahin sollen die Atomkraftwerke stillgelegt und durch nachhaltige Energien kompensiert werden.
Knapp 40 Prozent der Stromproduktion bleibt also aus. Und trotzdem funktioniert der Lichtschalter und der Handy-Akku ist geladen – zumindest bis zum frühen Nachmittag.
In den warmen Sommermonaten dürfte der Ausfall der fünf Atomkraftwerke kein grosses Problem darstellen: Der Energiebedarf ist um einiges tiefer als im Winter. Ohnehin wird ein Grossteil des Strombedarfs andersweitig gedeckt: 30 Prozent der Stromproduktion stammen aus Speicherseekraftweken, 25 Prozent aus Laufwasserkraftwerken, die restlichen fünf Prozent machen thermische Kraftwerke aus. (wst)