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Gössi kritisiert Martullo: «Unwahrheiten und Falschangaben»

Gössi kritisiert Martullo scharf: «Es strotzt vor Unwahrheiten und Falschangaben»

Die Spannungen zwischen FDP und SVP eskalieren im Nachgang zum Interview in der «Schweiz am Wochenende».
18.03.2019, 09:3618.03.2019, 09:37
Mehr «Schweiz»

«Wir wollen den bilateralen Weg sichern.»

FDP-Präsidentin Petra Gössi äussert sich im «SonnTalk» zum Rahmenabkommen. Video: © CH Media Video Unit

Der Freisinn habe beim EU-Rahmenabkommen offenbar den Verstand komplett ausgeschaltet, kritisierte SVP-Nationalrätin und EMS-Chemie-Chefin Magdalena Martullo-Blocher im Interview mit der «Schweiz am Wochenende».

«Das Interview strotzt vor Unwahrheiten und Falschangaben», lautet die Replik von FDP-Präsidentin Petra Gössi. In der Sendung «SonnTalk» von TeleZüri, Tele M1 und TeleBärn warf sie am Sonntagabend der EMS-Chemie-Chefin mangelnde Faktentreue vor. Die Kantonalbanken seien beim Abschluss des Rahmenabkommens nicht gefährdet, da die Schweiz kein Dienstleistungsabkommen mit der EU besitze. Mit ihrer Abschottung gefährdet die SVP nach Ansicht Gössis vielmehr den bilateralen Weg und erhöht damit die Möglichkeit eines späteren Beitritts der Schweiz zur EU.

Im Interview mit der «Schweiz am Wochenende» hatte Magdalena Martullo Blocher zudem die Vermutung geäussert, dass die grossen internationalen Konzerne der FDP ihre Wende beim EU-Rahmenabkommen diktiert haben könnten. Diesen Vorwurf wies die FDP-Chefin im «SonnTalk» ebenso vehement zurück. Nach Ansicht von Petra Gössi wären die Schweizer KMUs und nicht die Ems Chemie von einem Scheitern des Rahmenabkommens mit der EU bei den Exporten betroffen. Das Unternehmen von Magdalena Martullo-Blocher sei in Ländergesellschaften organisiert und damit im Handel mit der EU nicht tangiert.

Für die FDP-Chefin steht auch nach der jüngsten Eskalation im bürgerlichen Lager zum Thema Rahmenabkommen fest: «Die FDP setzt sich für den bilateralen Weg ein. Ohne Rahmenabkommen würde er wegerodiert», so die Schwyzer Nationalrätin. (chm)

Den ganzen Sonntalk können Sie sich hier ansehen:

EU-Rahmenabkommen / Klimastreik / Brexit

EU-Rahmenabkommen: Totalversagen des Bundesrats? — Klimastreik: Jugend als Vorbild? — Brexit: Kommt Zeit, kommt Rat? Video: © TeleZüri
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75 Kommentare
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Die beliebtesten Kommentare
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Edgar Allan Klo
18.03.2019 10:06registriert Februar 2014
Was? Ein(e) Blocher, Jmd von der SVP, der sich nicht an Fakten hält und Sachverhalte zurechtbiegt bis sie passen?

Das ist ja etwas ganz Neues! Wow, welch Erkenntnis!!

(Ist ja erst seit 30 Jahren so, der Terminus dafür lautet Blocherismus). Nur... Warum legt sich der sogenannte Freisinn dann seit 30 Jahren mit diesen Leuten ins politische Bett?
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Lowend
18.03.2019 10:16registriert Februar 2014
Die Worte von FDP Chefin Gössi klingen in letzter Zeit wirklich vernünftig, aber wenn man sie und ihre Partei dann an den Taten misst, wird es meist himmeltraurig!
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Ursus der Schräge
18.03.2019 13:28registriert März 2018
Die Ablehnung des damaligen EWR stellt sich immer mehr als der grosse Fehler der Schweizergeschichte heraus. Die EWR-Mitglieder können sich nur wundern, ob aller Probleme, die wir uns mit den Bilateralen und den dadurch erfolgenden Rechtsnachführungen eingehandelt haben. Allerherzlichsten Dank für allen unnötigen Unbill in den letzten Jahren nach Herrliberg.
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