Zündende Ideen verwirklichen und eine eigene Forschungsgruppe auf- oder ausbauen. Diesen Traum können sich 19 Nachwuchsforschende an Schweizer Forschungsinstitutionen mit einem ERC-«Starting Grant» erfüllen. Das Stipendium umfasst bis zu 1,5 Millionen Euro während fünf Jahren, in Ausnahmefällen sogar bis 2 Millionen Euro.
Über vier der begehrten Grants kann sich die ETH Zürich freuen. Ebenfalls erfolgreich im harten Wettbewerb um die EU-Fördergelder waren jeweils drei Forschende der Universitäten Zürich und Freiburg, sowie der ETH Lausanne.
Jeweils zwei der Stipendien gingen an Forscher an der Università della Svizzera italiana sowie eine Wissenschaftlerin und einen Wissenschaftler an der Uni Lausanne. Ausserdem erfolgreich waren Forschende an der Uni Basel und am CERN. Zusätzliche Projekte stehen noch auf einer Warteliste für ein Stipendium, ein Nachschlag für weitere Forschende in der Schweiz ist somit möglich.
Die geförderten Forschungsprojekte sind vielfältig, vom Verhalten von Mauerwerken bei Erdbeben über die Erforschung von Hirnprozessen beim Lernen oder die Verbesserung von Krebstherapien bis hin zu künstlicher Intelligenz im Marktdesign.
Mit einem «Starting Grant» gefördert werden unabhängige Forschende beliebiger Nationalität mit zwei bis sieben Jahren Erfahrung nach ihrem Abschluss der Promotion. Entscheidendes Kriterium für die Unterstützung ist die «Exzellenz des eingereichten Forschungsprojekts».
Insgesamt erhielten bei der aktuellen Ausschreibung der ERC-«Starting Grants» 403 Nachwuchsforscherinnen und –forscher in Europa Fördergelder mit einer Gesamtsumme von 603 Millionen Euro. Insgesamt hatten sich 3170 Forschende beworben, die Erfolgsrate lag somit bei knapp 13 Prozent. Die meisten der Stipendien gingen nach Deutschland (76) und Grossbritannien (67).
Die Stipendien sind Teil des Forschungs- und Innovationsprogamms «Horizon 2020», das mit 77 Milliarden Euro dotiert ist. Ab 2021 soll es von «Horizon Europe» abgelöst werden. Unter welchen Bedingungen und in welchem Rahmen britische Forschungsinstitutionen nach dem Austritt Grossbritanniens aus der EU noch von den ERC-Fördergeldern profitieren können, ist derzeit unklar. (sda)