Hol dir jetzt die beste News-App der Schweiz!
- watson: 4,5 von 5 Sternchen im App-Store ☺
- Tages-Anzeiger: 3,5 von 5 Sternchen
- Blick: 3 von 5 Sternchen
- 20 Minuten: 3 von 5 Sternchen
Du willst nur das Beste? Voilà:
Am Mittwochabend gegen 20 Uhr berichtete die britische BBC, dass die Mitglieder der FIFA-Ethikkommission Antrag auf 90-tägige Suspendierung des 79-jährigen Sepp Blatter gestellt habe. Blatters Anwälte reagierten unmittelbar und liessen verlauten, dass der FIFA-Präsident «über keine Sanktion informiert worden sei». Die Ethikkommission hat die Meldung bis Donnerstagvormittag nicht bestätigt.
Wahrscheinlich ist die Meldung dennoch. Blatters Berater, die ursprüngliche Quelle von BBC sagte, Blatter habe «ruhig» auf die Nachricht reagiert, eine schriftliche Bestätigung dafür liege allerdings noch nicht vor. Die FIFA-Kommunikationsabteilung ihrerseits gab auf Anfrage der Sportinformation Si keinen Kommentar zu den Geschehnissen ab.
Würde die rechtssprechende Kammer unter dem Vorsitz des deutschen Richters Hans-Joachim Eckert diesem Vorschlag folgen, müsste Blatter nach 40 Jahren Funktionärstätigkeit für die FIFA per sofort alle Fussball-Aktivitäten einstellen. Er könnte den Entscheid allerdings ans Berufungskomitee der FIFA weiterziehen.
Sie reagiert wahrscheinlich auf die jüngsten Vorwürfe gegen Blatter im Zusammenhang mit einer dubiosen Zahlung an UEFA-Chef Michel Platini.
Die Schweizer Bundesanwaltschaft hat vor knapp zwei Wochen bekanntgegeben, unter anderem wegen dieser Zahlung ein Verfahren wegen ungetreuer Geschäftsführung gegen Blatter zu eröffnen. Platini verteidigte Blatter: Es habe sich bei den zwei Millionen Franken um eine «gültige Vergütung» gehandelt. Dem UEFA-Präsident drohen ebenfalls Sanktionen.
Wann die zweite Ethik-Kammer ihr Urteil fällt, ist noch unklar. Die FIFA-Gremien tagen derzeit in Zürich. Dies wurde durch eine ungewöhnliche Indiskretion von Kommissionsmitglied Abdoulaye Makhtar Diop publik, der dies am Mittwoch in der senegalesischen Hauptstadt Dakar veröffentlichen liess. «Die Kommission wird sich über die Dossiers von FIFA-Präsident Joseph Blatter, Uefa-Präsident Michel Platini und Chung Mong-joon beugen», zitierte die senegalesische Nachrichtenagentur APS aus seinem Communiqué.
Die Sitzung soll bis morgen Freitag dauern.
Am Dienstag beklagte sich Blatter über die Vorverurteilung seiner Person. Der umstrittene FIFA-Präsident hat einmal mehr jede Schuld an Skandalen bei der FIFA von sich gewiesen. «Die Lage ist nicht erfreulich. Man verurteilt mich vor, ohne Beweise für irgendein Fehlverhalten meinerseits. Eigentlich ist das ungeheuerlich», sagte er in der Zeitschrift Bunte.
Blatter lehnte erneut einen sofortigen Rücktritt ab. «Ich versichere Ihnen, dass ich am 26. Februar 2016 aufhören werde. Dann ist definitiv Schluss. Aber keinen Tag früher», liess er sich zitieren. Bis dahin werde er kämpfen: «Für mich. Für die FIFA.» Er sei der Überzeugung, «dass ich die nötigen Reformen zum Wohle der FIFA einleiten kann. Man muss mich nur endlich arbeiten lassen.» (rar)