Zu Beginn des FIFA-Kongresses in Zürich haben am Freitag verschiedene Gruppierungen für ihre Anliegen demonstriert. Während propalästinensische Demonstranten für den Ausschluss Israels aus dem Weltfussballverband warben, machte die Unia mit einem Flashmob auf die «katastrophalen Zustände» auf WM-Baustellen in Katar aufmerksam.
Auf Transparenten forderten die Demonstranten unter anderem ein freies Palästina sowie den Boykott Israels. Die von einigen Polizisten beobachtete Kundgebung verlief friedlich. Im Innern des Hallenstadions wurden zudem zwei Frauen abgeführt, nachdem sie eine Palästina-Fahne geschwenkt und Parolen gerufen hatten.
Der palästinensische Verband hatte für die Vollversammlung der 209 FIFA-Mitgliedsländer einen entsprechenden Antrag gestellt.
Aktivistinnen und Aktivisten der Gewerkschaft Unia, Solidar Suisse und der Bau- und Holzarbeiter Internationale (BHI) haben ihrerseits den Weltfussballverband aufgefordert, seine soziale Verantwortung wahrzunehmen und den «menschenunwürdigen Bedingungen» auf den WM-Baustellen in Katar ein Ende zu setzen.
Die Nichtregierungsorganisation AVAAZ, laut Guardian das «grösste und
mächtigste Aktivistennetzwerk im Internet» forderte den Rücktritt Blatters. Er sei zu tief in dem Sumpf von Korruption und organsierter Kriminalität, er habe nichts gegen die katatstrophalen Zustände und die miserablen Arbeitsbedingungen etwa in Katar unternommen, erklärte eine Sprecherin. Mit einer Online-Petition, die innerhalb weniger Tage von mehreren Hunderttausend Personen unterschrieben wurde, wollen die Aktivisten von AVAAZ Druck auf den FIFA-Präsidenten ausüben.
Todesfälle auf WM-Baustellen seien an der Tagesordnung, heisst es in einer Mitteilung. Bauarbeiter würden wie Sklaven behandelt und ihre Arbeitsrechte massiv verletzt. An der Demonstration beteiligten sich gemäss Angaben der Organisatoren über 200 Personen. (wst/sda)