Elf Jahre lang sass sie für die CVP im Nationalrat, jetzt tritt Barbara Schmid-Federer zurück.
Zeit für Neues - Warum ich zurücktrete: https://t.co/WAsbWEr1SM
— Schmid Federer (@SchmidFederer) 2. Mai 2018
«Es war eine wunderbare Zeit in Bundesbern, doch nun ist es Zeit, zurückzutreten und mich vermehrt auf meine sozialen Engagements zugunsten von Menschen in Not in unserer Gesellschaft zu konzentrieren», schreibt Schmid-Federer auf ihrer Homepage. Ende Juni wolle sie sich um einen Sitz im Rotkreuzrat bewerben.
Dass sie zurücktrete, habe auch damit zu tun, dass sich das aktuelle Parlament stark nach rechts bewege. «Es fällt zunehmend Entscheide, die meinen Überzeugungen zuwiderlaufen.» Sie habe sich stets hartnäckig für ihre Überzeugungen eingesetzt. Jetzt glaube sie, ausserhalb des Parlaments mehr bewirken zu können.
Im Interview mit dem «TagesAnzeiger» führt die 52-Jährige ihre Beweggründe für den Rücktritt detaillierter aus. So könne sie beispielsweise den Plan, dass Lehrpersonen Kinder von Sans-Papiers anzeigen sollen, nicht nachvollziehen. «Kinder können nichts dafür, wenn ihre Eltern keine gültigen Papiere haben.» Auch bereite ihr Sorgen, dass im Parlament Stimmen salonfähig geworden sind, welche die Todesstrafe fordern.
Im Interview sagt Schmid-Federer zudem, sie können sich nicht mehr mit dem heutigen Kurs der CVP unter der Führung von Parteipräsident Gerhard Pfister identifizieren. Anfang der 2000er-Jahre sei das Parteiprogramm liberal-sozial ausgerichtet gewesen. Jetzt sei ein konservativ-bürgerlicher Weg eingeschlagen worden. (sar)