Schweiz
Gesellschaft & Politik

CVP-Nationalrätin Barbara Schmid-Federer gibt Rücktritt bekannt.

Barbara Schmid-Federer (CVP-ZH) spricht waehrend einer Debatte im Nationalrat waehrend der Wintersession der Eidgenoessischen Raete, am Donnerstag, 17. Dezember 2015 in Bern. (KEYSTONE/Peter Klaunzer)
Tritt zurück: Barbara Schmid-Federer.Bild: KEYSTONE

Weil ihr die CVP unter Pfister zu konservativ wurde: Schmid-Federer tritt zurück

Sie könne sich nicht mehr mit dem aktuellen Kurs der CVP identifizieren und das Parlament bewege sich zunehmend nach rechts. Darum zieht Nationalrätin Barbara Schmid-Federer jetzt den Hut.
03.05.2018, 02:5203.05.2018, 06:42
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Elf Jahre lang sass sie für die CVP im Nationalrat, jetzt tritt Barbara Schmid-Federer zurück.

«Es war eine wunderbare Zeit in Bundesbern, doch nun ist es Zeit, zurückzutreten und mich vermehrt auf meine sozialen Engagements zugunsten von Menschen in Not in unserer Gesellschaft zu konzentrieren», schreibt Schmid-Federer auf ihrer Homepage. Ende Juni wolle sie sich um einen Sitz im Rotkreuzrat bewerben.

«Das Parlament fällt zunehmend Entscheide, die meinen Überzeugungen zuwiderlaufen.»
Barbara Schmid-Federer

Dass sie zurücktrete, habe auch damit zu tun, dass sich das aktuelle Parlament stark nach rechts bewege. «Es fällt zunehmend Entscheide, die meinen Überzeugungen zuwiderlaufen.» Sie habe sich stets hartnäckig für ihre Überzeugungen eingesetzt. Jetzt glaube sie, ausserhalb des Parlaments mehr bewirken zu können.

Im Interview mit dem «TagesAnzeiger» führt die 52-Jährige ihre Beweggründe für den Rücktritt detaillierter aus. So könne sie beispielsweise den Plan, dass Lehrpersonen Kinder von Sans-Papiers anzeigen sollen, nicht nachvollziehen. «Kinder können nichts dafür, wenn ihre Eltern keine gültigen Papiere haben.» Auch bereite ihr Sorgen, dass im Parlament Stimmen salonfähig geworden sind, welche die Todesstrafe fordern.

Die Nationalraete Gerhard Pfister, CVP-ZG, rechts, und Barbara Schmid-Federer, CVP-ZH, verfolgen die Debatte an der Fruehlingssession der Eidgenoessischen Raete, am Dienstag, 28. Februar 2017 im Natio ...
Sind sich nicht mehr einig: Schmid-Federer und CVP-Chef Gerhard Pfister.Bild: KEYSTONE

Im Interview sagt Schmid-Federer zudem, sie können sich nicht mehr mit dem heutigen Kurs der CVP unter der Führung von Parteipräsident Gerhard Pfister identifizieren. Anfang der 2000er-Jahre sei das Parteiprogramm liberal-sozial ausgerichtet gewesen. Jetzt sei ein konservativ-bürgerlicher Weg eingeschlagen worden. (sar)

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42 Kommentare
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Die beliebtesten Kommentare
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Majoras Maske
03.05.2018 06:40registriert Dezember 2016
Es sind im Parlament Stimmen salonfähig geworden, welche die Todesstrafe wieder einführen wollen?
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meliert
03.05.2018 03:03registriert August 2014
Ich verstehe Frau Schmid-Federer, es ist höchste Zeit, dasss die CVP eine neue Führung bekommt.
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Raembe
03.05.2018 05:37registriert April 2014
Das ist halt der Wandel einer Mitte Partei, einige Jahre mehr links andere Jahre mehr rechts.

Ich respektiere trotzdem ihren Mut zu dieser Entscheidung. Besser als alles abzunicken und nur auf dem Sessel bleiben zu wollen.
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