20.03.2017, 10:5221.03.2017, 05:14
«Oberwil-Lieli» von den Kummerbuben
Die Schweiz hat einen Protestsong! Er ist super, kommt aus Bern und verarscht den Aargau. Die Berner Band Kummerbuben macht sich nämlich über Oberwil-Lieli lustig. Die Aargauer Gemeinde um den bald abtretenden Gemeindeammann und Vollblut-SVPler Andreas Glarner wird im neuen Song der Kummerbuben zur Hauptstadt eines konservativen, kleingeistigen Zwergenstaats gemacht:
«Liebe Zwärge s' brucht ä Lösig,
dir sit am überbiisse, dass es nümm schön isch.
Hätt i e Vorschlag, s'isch besser für au:
Dir bechömet es Schtück Land im Aargau.»
Kummerbuben
Die Kummerbuben.Bild: Tabea Hüberli
Es gibt dort «nume ei Partei, u'd Kommentarschpalte ghört euch ganz elei». Statt «Tagesschau» läuft immer nur «Samschtig-Jass», am Radio nur Trauffer. «U jede heisst Pfeuti». Also so, wie Gölä mit bürgerlichem Namen.
Und das wär dann Trauffer ...
Das Video zu «Oberwil-Lieli» wurde in einem Schopf des Berner Modelleisenbahnclubs gedreht. Und woran erinnern die täuschend herzige Miniatur-Ästhetik und ein kurzes Gitarrengeschrammel von «Oberwil-Lieli»? Genau, an «Burn the Witch», den Radiohead-Hit vom letzten Jahr. Da wurde sehr schön gezeigt, was in so einem Zwergenstaat mit fremden Fötzeln passiert.
«Burn the Witch» von Radiohead
Andreas Glarner ist selbstverständlich not amused: «Der Song ist tatsächlich böse und wird unserem schönen Dorf in keinster Art und Weise gerecht», wird er in der «Aargauer Zeitung» zitiert.
(sme)
Welcher Schweizer Kanton ist der langweiligste? Na?
1 / 12
Die langweiligsten Kantone der Schweiz
Platz 10: Nidwalden, 5% der Stimmen.
Das könnte dich auch noch interessieren:
Wie konnte es passieren, dass sich in einem Fahrzeug der Schweizer Armee eine geladene Waffe befand, aus der sich ein Schuss löste? Nach dem schrecklichen Unfall in Bremgarten ordnen Experten ein.
Nachdem am Dienstag in Bremgarten ein Rekrut durch einen Schuss aus einem Sturmgewehr gestorben ist, fragen sich viele, wie eine geladene Waffe in ein Militärfahrzeug gelangen konnte. Denn es gibt im Schweizer Militär genaue Vorschriften und Regelungen, wie mit einer Waffe umgegangen werden muss. Diese haben zum Ziel, einen Vorfall, wie er in Bremgarten passiert ist, zu verhindern – doch offenbar haben diese Sicherheitsmechanismen nicht restlos funktioniert.
Splitter im Auge des Gegenübers sehen, aber den Balken im eigenen nicht...immer wieder läss.
Mir scheint die Redaktorin wollte eigentlich folgendes schreiben: Sie habe einen Song gefunden, der ihr, ihrer Meinung und derer Substanz und Differenziertheit entspricht und das finde sie gut.
Ich kann solchen (in diesem Fall linken) Populismus wirklich nicht mehr sehen.