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Voraussichtlich kein zweiter Wahlgang für Neuenburger Regierung

Voraussichtlich kein zweiter Wahlgang für Neuenburger Regierung

03.04.2017, 21:1603.04.2017, 21:24
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Bei der Neuenburger Regierung bleibt alles beim alten. Nach der SVP, der Partei der Arbeit (PdA) und den Grünen hat am Montagabend auch die FDP beschlossen, ihre dritte Kandidatin nicht in die zweite Runde für die Regierungsratswahlen zu schicken.

Mit dem Entscheid der FDP, die Kandidatur der siebtplatzierten Isabelle Weber zurückzuziehen, wird der Weg frei für die bisherigen fünf Neuenburger Regierungsräte. Sie hatten im ersten Wahlgang am Sonntag zwar die besten Resultate erzielt, das absolute Mehr jedoch nicht erreicht.

An der Spitze des ersten Wahlgangs stand Jean-Nat Karakash von der SP. Die weiteren Ränge belegten die beiden FDP-Staatsräte Laurent Favre und Alain Ribaux, und die bisherigen SP-Exekutivmitglieder Monika Maire-Hefti und Laurent Kurth. Sie dürften nun am Dienstag in einer stillen Wahl bestätigt werden.

Am Montagmorgen hatten die Grünen mitgeteilt, ihren Kandidaten Fabien Fivaz, der beim ersten Wahlgang mit über 5000 Stimmen Rückstand auf dem sechsten Platz gelandet war, nicht erneut ins Rennen zu schicken. Der Abstand auf den fünften Platz sei zu gross, teilten sie mit. Zuvor hatten bereits die SVP und die PdA ihren Rückzug angekündigt.

SVP als grosse Verliererin

Die SVP verlor bei den Wahlen vom Sonntag elf ihrer bislang 20 Sitze im Kantonsparlament. Im Gegensatz zu anderen SVP-Sektionen in der Westschweiz konnte sie ihre Wählerschaft nicht mobilisieren, wie der Politologe Oscar Mazzoleni von der Universität Lausanne am Montag auf Anfrage der Nachrichtenagentur sda.

SVP-Präsident Albert Rösti führte führte das Resultat in einem Interview mit dem Online-Portal des «Blick» auf parteiinterne Querelen zurück. Trotz des Wahlresultats sieht er jedoch nicht schwarz für die anderen SVP-Sektionen in der Westschweiz.

Wegen des SVP-Debakels hätten die bürgerlichen Parteien beinahe auch noch die Mehrheit im 115 Sitze zählenden Grossen Rat verloren. Dank des Gewinns von acht Sitzen durch die FDP blieb die Mehrheit mit 58 zu 57 Sitzen hauchdünn in den Händen der Bürgerlichen. (sda)

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