Philipp Müller muss wegen seiner Rolle bei der Umsetzung der Masseneinwanderungsinitiative derzeit in den sozialen Netzwerken heftige Kritik und üble Beschimpfungen einstecken. In einigen Facebook-Posts wird sogar zu Gewalt aufgerufen.
Auch bei Simon Schläfli hinterliess das «Modell Müller» Ratlosigkeit, worauf dieser den ehemaligen Parteipräsidenten kurzerhand per SMS kontaktierte, wie Tele M1 berichtet. Schläfli schrieb an Müller: «Warum lässt man die Eidgenossen, Schweizer überhaupt abstimmen über die Massenzuwanderungsinitiative, wenn man es gar nicht umsetzen kann oder will ...»
In seiner Nachricht bediente sich der Servicemitarbeiter einer etwas holprigen Orthografie. Das war es dann auch, woran sich der Ständerat am meisten störte. Seine Antwort war prompt und direkt: «Lernen Sie mal zuerst Deutsch», heisst es darin. Und weiter: «Abstimmen sollte nur dürfen, wer zumindest eine Landessprache beherrscht. Sie gehören nicht dazu.»
Auf nochmaliges Nachhaken von Simon Schläfli doppelt Müller sogar nach und schiesst auf die Wählerschaft der SVP. «Ich bin doch nicht sauer. Ich mag nur keine Zuschriften von Analphabeten, die gerade noch so weit denken können, um jeden Mist der SVP zu glauben», schreibt er.
Schläfli ist enttäuscht. «Ich hätte von ihm eine sachliche, anständige Antwort erwartet», sagt er gegenüber Tele M1. Trotzdem will er auch in Zukunft bei Politikern nachfragen, mit denen er nicht einverstanden ist.
Philipp Müller wollte sich auf Anfrage von Tele M1 nicht zu dieser Korrespondenz äussern. Es ist nicht das erste Mal, dass er mit Klartext-Aussagen für Aufsehen sorgt. In seiner Zeit als Parteipräsident betitelte er den UBS-Chef Sergio Ermotti einst als «Arschloch». (aargauerzeitung.ch)