Als 12-Jähriger kam Haki Iseini (35) im Rahmen eines Familiennachzugs in die Schweiz – das war 1992, vor 23 Jahren. Am Donnerstag hatte er gehofft, den Schweizer Pass zu erhalten. Ebenso wie seine Frau (34), und die beiden gemeinsamen Töchter (7 und 1 Jahre alt). Die Familie ist albanischer Ethnie, stammt aus Mazedonien und lebt seit acht Jahren in Dintikon.
Doch es kam anders. Ganz anders. Das berichtet TeleM1.
Mit 46 Nein- zu 26 Ja-Stimmen lehnte es nämlich die Gemeindeversammlung vom Donnerstag deutlich ab, ihrer Einbürgerung zuzustimmen.
Und das war nicht alles: Denn bevor es zur Abstimmung kam, meldete sich nicht eine einzige Person zu Wort. Kommentarlos, ohne ein Wörtchen der Kritik, ohne ein Wörtchen der Begründung lehnten die Nein-Sager das Einbürgerungsgesuch also ab.
Wenige Tage später ist dem 35-jährigen Unternehmer – er ist selbstständiger Karrosserie-Spengler – noch immer die Enttäuschung ins Gesicht geschrieben. Bei einem Besuch des Regionalsenders Tele M1 sitzt er in seinem Büro vor einem Monitor. Auf diesem ist ein Bild von seiner Familie zu sehen. Ein Bild, wie es in der Wohnung der Grosseltern stehen könnte. Haki Iseini hat eine Wange auf einer Hand abgestützt. Er wirkt nachdenklich.
Eine Frage hat auch ihn beschäftigt: Warum hat eine Mehrheit der Dintiker Nein gestimmt? Räubergeschichtli seien über ihn erzählt worden im Dorf, sagt er gegenüber Tele M1. Das sei der Grund für die Ablehnung gewesen. Iseini führt aus: «Dass ich zu wenig Zeit hätte für meine Familie, dass ich sie zu wenig integriere.» Der Mazedonier ist selbstständiger Karrosserie-Spengler und arbeite, so TeleM1, zehn Stunden täglich.
Nichtsdestotrotz: Iseini will für den roten Pass kämpfen. «Ich werde Einspruch erheben», kündigt er an, nachdem er sich dessen letzte Woche noch nicht sicher gewesen war. Nichtsdestotrotz habe er eines von der Abstimmung gelernt. Er wollte weniger arbeiten und sich mehr Zeit für seine Familie nehmen, sagt er zu Tele M1. (aargauerzeitung.ch)