Die Grossverteiler haben 2015 zum zweiten Mal in Folge weniger Schweizer Weine verkauft. Dabei ist die Nachfrage sogar gestiegen. Insgesamt tranken die Schweizerinnen und Schweizer knapp 99 Millionen Liter einheimische Weine. Das sind 550'000 Liter mehr als im Vorjahr und ergibt einen Marktanteil von rund 38 Prozent.
Die Verkäufe der Grossverteiler sanken indes im gleichen Zeitraum um 3,6 Prozent. Philippe Delaquis vom Schweizerischen Observatorium des Weinmarktes (OSMV) erklärt die zwei Entwicklungen mit der Knappheit der verfügbaren Mengen. Die Winzer hätten sich wohl für profitablere Vertriebskanäle als die Grossverteiler entschieden, wird der Projektverantwortliche in einer Mitteilung des OSMV zitiert.
Insgesamt wurde 2015 in der Schweiz 263 Millionen Liter Wein getrunken. Das waren drei Millionen Liter weniger als im Vorjahr. Der Weinkonsum ist in der Schweiz seit Jahren rückläufig, nur 2013 wurde ein einmaliger Anstieg registriert.
Besonders beim Rotwein sind die Umsatzzahlen der Grossverteiler gesunken, nämlich um 13 Prozent. Im gleichen Jahr habe der Konsum von Schweizer Rot- und Roséwein um 1,8 Prozent zugenommen, schreibt das OSMV.
Das am besten verkaufte Produkt bei den Grossverteilern blieb auch im letzten Jahr der Weisswein. Hier ging die verkaufte Menge allerdings ebenfalls zurück, um 2,4 Prozent. Gleichzeitig sank auch der gesamtschweizerische Konsum um 0,7 Prozent. (kad/sda)