Schweiz
Gesellschaft & Politik

Panne bei Stimmenauszählung – Rot-Grün verliert Mehrheit in Winterthur wieder

Panne bei Stimmenauszählung – Rot-Grün verliert Mehrheit in Winterthur wieder

08.03.2018, 11:2708.03.2018, 11:48
Mehr «Schweiz»

Bei den Wahlen des Grossen Gemeinderats in Winterthur ist bei der Auszählung ein grober Fehler passiert. Dieser wurde laut Staatskanzlei nun korrigiert, und das neue Ergebnis wurde vom Zentralwahlbüro neu erwahrt.

Die Konsequenz der peinlichen Panne: Rot-Grün verliert die Mehrheit in Winterthur. Gegenüber den am Sonntag veröffentlichten Resultaten gewinnt die BDP einen Sitz, während die Grünen einen Sitz verlieren.

In der Medienmitteilung aus Winterthur heisst es: 

Im Nachgang zu den Wahlen des Grossen Gemeinderats stellte die Stadtkanzlei fest, dass die unveränderten Listen im Wahlkreis Wülflingen nicht im System zur elektronischen Erfassung der Wahlen und Abstimmungen (Wabsti) erfasst waren. Die Anzahl der unveränderten Listen war im Rahmen der Hochrechnung bereits ermittelt worden, wurde aber nicht ins System übertragen.

Die Stadtkanzlei hat anhand des Stimmmaterials diese Zahlen nochmals überprüft und nachträglich erfasst. Die Berechnungen zur Eruierung der Proporzverteilung (nach Pukelsheim) wurden im System noch einmal aufbereitet. Das neue Ergebnis wurde durch das gestern Abend kurzfristig einberufene Zentralwahlbüro neu erwahrt und ist damit gültig.Wesentliche Verschiebungen betreffen die Grünen und die Bürgerlich-Demokratische Partei BDP: Die Grünen verlieren gegenüber den am Sonntag veröffentlichten Resultaten einen ihrer Sitze, die BDP erhält einen Sitz und kann damit den bisherigen Sitz halten. Innerhalb der Listen gab es keine Veränderungen in der Reihenfolge der Kandidierenden, da nur unveränderte Listen und damit alle Personen auf der Liste gleich betroffen waren. Die vorkumulierten Personen erhielten zwar zusätzliche Stimmen, was auf das Endergebnis aber keinen Einfluss hatte.

Die Stadtkanzlei bedauert den Fehler und prüft derzeit geeignete Massnahmen, um die Qualitätskontrolle bei künftigen Urnengängen zu verbessern.

Bei den Linken war die Freude gross, als nach vier Jahren bürgerlicher Mehrheit die Stadtregierung wieder nach links gerutscht ist. Die Stimmberechtigten haben SVP-Stadtrat Josef Lisibach überraschend abgewählt. Sein Sitz ging an SP-Kandidatin Christa Meier.

Einen Linksrutsch gab es auch bei den Wahlen für das Stadtparlament, den 60-köpfigen Grossen Gemeinderat. Und auch dort auf Kosten der SVP. Die SP konnte drei Sitze dazugewinnen und stellt neu 18 Vertreter. Die SVP büsste drei Sitze ein und hat neu nur noch 10 Parlamentsmitglieder.

Neben der SP gewannen auch die FDP dazu. Die FDP holte sich einen zusätzlichen Sitz und ist neu mit acht Gemeinderäten vertreten. Nun dürfte die Ernüchterung bei den Linken gross sein. Das Parlament ist wieder in bürgerlicher Hand. (nfr/aeg/sda)

Ab wann können wir online abstimmen?

Video: srf
DANKE FÜR DIE ♥
Würdest du gerne watson und unseren Journalismus unterstützen? Mehr erfahren
(Du wirst umgeleitet, um die Zahlung abzuschliessen.)
5 CHF
15 CHF
25 CHF
Anderer
twint icon
Oder unterstütze uns per Banküberweisung.
Das könnte dich auch noch interessieren:
18 Kommentare
Weil wir die Kommentar-Debatten weiterhin persönlich moderieren möchten, sehen wir uns gezwungen, die Kommentarfunktion 24 Stunden nach Publikation einer Story zu schliessen. Vielen Dank für dein Verständnis!
Die beliebtesten Kommentare
avatar
blobb
08.03.2018 13:18registriert Juni 2016
Man macht einen Fehler, korrigiert ihn und lernt daraus. Der ganze Vorgang ist transparent und wird zeitnah kommuniziert. Wo ist das Problem?
15716
Melden
Zum Kommentar
avatar
ströfzgi
08.03.2018 12:27registriert April 2016
LOL das waren sicher die Russen.
5426
Melden
Zum Kommentar
18
Das steckt hinter den merkwürdigen Tonband-Anrufen, die Tausende Schweizer erhalten
Seit Wochen rollt eine neue Welle betrügerischer «Tonband»-Anrufe im Namen angeblicher Polizeibehörden über die Schweiz: Wie die Kriminellen vorgehen, was sie wollen und wie man sich davor schützt.

Schweizerinnen und Schweizer werden seit Monaten massenhaft mit Anrufen von Fake-Polizisten belästigt. Dabei ruft nicht mehr ein Mensch an, sondern eine «Maschine». Das erlaubt den Kriminellen, ihr betrügerisches Geschäftsmodell zu intensivieren. In den letzten Wochen hat die jüngste Angriffswelle alle Rekorde gebrochen, meldet das Bundesamt für Cybersicherheit.

Zur Story