Eine Umfrage der «SonntagsZeitung» zeigt einen leichten Aufwärtstrend für fast alle Parteien ausser der SVP. Zudem geht Didier Burkhalter aus der Umfrage als beliebtester Politiker hervor. Diese und andere Schlagzeilen in der Übersicht:
Wäre in der Schweiz in der vergangenen Woche gewählt worden, hätte die SVP gegenüber den Wahlen 2011 die stärksten Verluste hinnehmen müssen. Laut einer Umfrage wäre sie auf 23,8 Prozent Wähleranteil gekommen. 2011 hatte die Volkspartei 26,6 Prozent erreicht. Die Umfrage sieht die SVP indes nach wie vor unangefochten als wählerstärkste Partei. Die SP legt rund einen Prozentpunkt auf 19,8 Prozent zu (2011: 18,7), die FDP erreicht 15,7 Prozent (15,1) und die CVP kommt auf 12,4 Prozent (12,3). Betrachtet man die politischen Lager, ergibt sich aus der Umfrage eine leichte Stärkung für die Mitte sowie für die Linke, während die Rechte geringfügig verliert.
Der abtretende Bundespräsident Didier Burkhalter steht bei den Wählerinnen und Wählern derzeit am höchsten in der Gunst. In einer Umfrage sprachen sich 87 Prozent von rund 1000 Befragten dafür aus, dass der FDP-Aussenminister eine wichtige Rolle spielen soll. Ein solch hoher Wert hat in einem Politbarometer noch niemand erreicht. Auf Burkhalter folgen SP-Bundesrat Alain Berset (78 Prozent), Doris Leuthard (CVP, 76 Prozent), Simonetta Sommaruga (SP, 75 Prozent) und Eveline Widmer-Schlumpf (BDP, 68 Prozent). Auf Rang 6 klassiert sich CVP-Präsident Christophe Darbellay (57 Prozent) als erster Nicht-Bundesrat, gefolgt von SP-Präsident Christian Levrat (52 Prozent).
Der Bund will stärker gegen Flüchtlinge vorgehen, die aus der Schweiz heraus Schlepperdienste anbieten. Das Bundesamt für Migration hat die Kantone in einem Kreisschreiben aufgefordert, ihm zu melden, wenn Strafverfahren gegen anerkannte Flüchtlinge geführt werden. Ein Sprecher des Amtes bestätigte dies. Die Kantone werden auch aufgefordert, auf einen Entzug der Reisepapiere hinzuwirken. Die Massnahme soll sich vor allem gegen eritreische Schlepper richten. Das Grenzwachtkorps hielt nach eigenen Angaben seit Anfang Jahr 93 Eritreer fest, die es der Schleppertätigkeit verdächtigt.
Ein Verbot der Burka würde in der Schweiz nach einer Umfrage eine Mehrheit finden. 62 Prozent von rund 1019 Befragten würden ein Verbot des Ganzkörperschleiers auf nationaler Ebene demnach befürworten. In der Umfrage des Instituts Léger im Auftrag des «SonntagsBlick» lehnten 32 Prozent der Befragten ein Verbot ab. 6 Prozent der Teilnehmer antworteten mit «Weiss nicht». Zum Zeitpunkt der Umfrage und weiteren Details wie der konkret gestellten Frage machte die Zeitung keine Angaben. Zustimmung fand ein Verbot in allen Altersgruppen und Regionen, wie das Blatt schreibt.
Die Schweiz hat in Europa als Land an Sympathie eingebüsst. Diesen Schluss legt eine Studie der Image-Agentur des Bundes, Präsenz Schweiz, nahe. Vor allem in Deutschland hat das Bild der Schweiz gelitten: 17 Prozent gaben bei der Befragung an, die Schweiz sei ihnen in den vergangenen fünf Jahren unsympathischer geworden. In Frankreich und Spanien lag dieser Wert bei 12 Prozent. Schuld daran sind vor allem Skandale um unversteuerte Gelder. Sympathischer geworden ist die Schweiz in Polen.
In den Schweizer Ferienorten bleiben russische Gäste aus. Gesamtschweizerisch soll das Minus bis zu 10 Prozent betragen. Rückgänge melden oder erwarten vor allem Nobelorte wie St.Moritz, Gstaad, Interlaken oder Zermatt, aber auch Hotels in Zürich. Nebst dem Rubel-Zerfall wird die Konkurrenz durch Sotschi sowie Retorsionen wegen der Wirtschaftssanktionen des Westens als Gründe genannt. Weniger betroffen vom Ausbleiben der Russen ist dagegen Luzern. Dort sind dafür die japanische Gäste spürbar rarer geworden. Bei den Übernachtungen beträgt das Minus bis Oktober fast 11 Prozent. Auch dort hat die Währung an Wert verloren, was die Reise in die Schweiz verteuert.
Der SBB-Chef Andreas Meyer mokiert sich über die Diskussionen zum angeblichen «Dichtestress in den Zügen». «Zwei Hand voll übermässig ausgelasteter Linien im Fernverkehr» gebe es in der Schweiz, sagte er in einem Interview. Viele Kunden fühlten sich aber offenbar schon in einem vollen Zug, wenn zwei Personen ein Viererabteil besetzten. Für die hohe Auslastung zu Spitzenzeiten strebt Meyer ein Anreizsystem an. Als Beispiel nannte er Gratis-Kaffee in weniger ausgelasteten Zügen. Er forderte aber auch die Arbeitgeber dazu auf, flexible Arbeitszeiten zu ermöglichen.
Aus Sicht des Financiers Martin Ebner, des Ex-Bankenchefs Oswald Grübel und des emeritierten Zürcher Wirtschaftsprofessors Martin Janssen wäre es an der Zeit, dass die Schweizerische Nationalbank die Kursuntergrenze zum Euro aufgibt. Für Ebner dauert diese «schon viel zu lange» an. Grübel, der sie von Anfang an als «Schnapsidee» titulierte, hält ein Festhalten für fragwürdig, da die Europäische Zentralbank den Euro weiter schwächen will. Und Janssen warnt ebenfalls vor immer neuen Interventionen, wenn die Untergrenze gehalten werden soll.
(sda)