Von möglichen Ausschreitungen war rund eine Stunde vor Versammlungsbeginn in Interlaken noch nichts zu spüren. Asiatische Touristen bummelten durch die Strassen wie eh und je.
Vom Ostbahnhof bis zum Versammlungsort etwa zwei Kilometer ausserhalb des Ortes, war die Polizei präsent – besonders rund um das weitläufige Gelände des Jungfrauparks (ehemals Mysterypark) wurde scharf kontrolliert. Auch im Gebäude war die Polizei präsent.
AUNS-Präsident, Nationalrat Lukas Reimann, eröffnete die Delegiertenversammlung mit einer kleinen, symbolischen Aktion. Mit einem schwarzen Sarg trugen AUNS-Mitglieder die Meinungsfreiheit zu Grabe.
Die AUNS habe nicht vor den Drohungen aus dem linken Lager gekuscht, betonte Reimann. Kapituliert habe vor allem die Linke, vor allem die linke Regierung der Stadt Bern.
Es sei kein leichtes Unterfangen gewesen, innerhalb weniger Wochen einen neuen Versammlungsort zu wählen. Die AUNS habe in der halben Schweiz gesucht, sei aber vielerorts abgeblitzt. All diese Leute machten sich zu Handlanger von Linken und Meinungsterroristen, sagte Reimann.
Für den Nachmittag wird die Deutsche AfD-Chefin Frauke Petry als Gastrednerin erwartet. Die Einladung Petrys war es denn auch, die für heftige Reaktionen in Linksautonomen Kreisen sorgte. Petry und ihre Partei haben in Deutschland jüngst grosse Wahlerfolge erzielt. Kritiker werfen der Gruppierung aber vor, sie grenze sich zu wenig von rechtsextremen Umtrieben ab. (sda)
Und da die AfD in Deutschland massiven Stimmenzuwachs generiert, in Landtagen stark vertreten ist und bald auch im Bundestag als (vorerst
) drittstärkste Partei Einsitz nehmen mag, ist ihr die Rechtsstaatlichkeit nicht vorzuenthalten, auch wenn ihr Credo manchen Zeitgenossen nicht schmecken wird.
Nicht umsonst hat es der deutsche Verfassungsschutz abgelehnt, die AfD unter Beobachtung zu nehmen.