Schweiz
Gesellschaft & Politik

Knapp 7000 Menschen sitzen in der Schweiz im Gefängnis

Knapp 7000 Menschen sitzen in der Schweiz im Gefängnis

11.05.2020, 10:1811.05.2020, 12:52
Mehr «Schweiz»
Das Gefaengnis Affoltern am Albis, aufgenommen am Sonntag, 14. September 2014 in Zuerich. Im Gefängnis in Affoltern am Albis ZH sollen laut der ''Sonntagszeitung'' vom 14. Septembe ...
Bild: KEYSTONE

Am 31. Januar 2020 waren in der Schweiz 6906 Personen inhaftiert, knapp ein Prozent weniger als ein Jahr zuvor. Davon waren 401 oder 5,8 Prozent Frauen. Von den 7390 Haftplätzen in den insgesamt hundert Justizvollzugseinrichtungen waren 93,5 Prozent belegt.

Dies geht aus der am Montag vom Bundesamt für Statistik veröffentlichten Statistik über den Freiheitsentzug 2020 hervor. In den letzten Jahren sei die Zahl der Haftplätze trotz der rückläufigen Zahl der Einrichtungen stabil geblieben, heisst es darin.

Ende Januar 2020 befand sich die Mehrheit der Inhaftierten, das heisst 4572 Personen respektive 66,2 Prozent der Insassen, im Straf- oder Massnahmenvollzug, einschliesslich vorzeitigem Strafantritt. 1902 (27,5 Prozent) sassen in Untersuchungs- und Sicherheitshaft, und 432 (6,3 Prozent) waren aus anderen Gründen inhaftiert.

Im Lauf des Jahres 2019 haben die Personen im Freiheitsentzug insgesamt 2,5 Millionen Tage Haft verbüsst. Mit anderen Worten: 2019 waren in der Schweiz pro Tag durchschnittlich 6845 Personen inhaftiert, was gegenüber 2018 einem Rückgang von 1,9 Prozent entspricht.

Fast 70 Prozent Ausländer

Am Stichtag 2020 waren 69,6 Prozent des Insassenbestands (4807 Personen) Ausländerinnen und Ausländer mit oder ohne Wohnsitz in der Schweiz. Dies ist der tiefste Wert seit 15 Jahren. Nahezu zwei Drittel (3013 Personen) befanden sich im Straf- oder Massnahmenvollzug, einschliesslich vorzeitigem Strafantritt, und 30 Prozent (1426) in Untersuchungs- und Sicherheitshaft. Lediglich 5,6 Prozent (267 Personen) waren aufgrund von Zwangsmassnahmen im Sinne des Ausländer- und Integrationsgesetzes (AIG) inhaftiert.

Über das ganze Jahr 2019 gesehen erfolgten rund 5400 Inhaftierungen im Rahmen von Zwangsmassnahmen im Sinne des AIG und somit 3,4 Prozent weniger als im Vorjahr. Die betroffenen Personen verbrachten 99'067 Tage in Haft, was einen Durchschnitt von 18 Tagen pro Insassin oder Insasse ergibt. (aeg/sda)

DANKE FÜR DIE ♥
Würdest du gerne watson und unseren Journalismus unterstützen? Mehr erfahren
(Du wirst umgeleitet, um die Zahlung abzuschliessen.)
5 CHF
15 CHF
25 CHF
Anderer
twint icon
Oder unterstütze uns per Banküberweisung.
Ein Tag im Gefängnis
1 / 23
Ein Tag im Gefängnis
In der geschlossenen Anstalt in Affoltern am Albis sitzen 65 Häftlinge ein, 23 Aufseher kümmern sich um sie.
Auf Facebook teilenAuf X teilen
Häftlinge restaurieren Kult-Spielsachen
Video: srf
Das könnte dich auch noch interessieren:
34 Kommentare
Weil wir die Kommentar-Debatten weiterhin persönlich moderieren möchten, sehen wir uns gezwungen, die Kommentarfunktion 24 Stunden nach Publikation einer Story zu schliessen. Vielen Dank für dein Verständnis!
Die beliebtesten Kommentare
avatar
Dr no
11.05.2020 11:51registriert Mai 2018
diese Statistik sollten sich alle mal zu Gemüte führen, die immer die Rassismuskeule schwingen, sobald jemand auf diese TATSACHEN hinweist. Dass der Wert der kriminellen Ausländer gesunken ist, lässt sich auch damit erklären, dass Einbürgerungen stattgefunden haben und diese Leute dann in der Kategorie "Schweizer" auftauchen.
8738
Melden
Zum Kommentar
avatar
Flie
11.05.2020 11:19registriert Februar 2020
Und warum genau sitzen alle diese Ausländer ihre Strafe in der Schweiz ab und werden nicht ausgeschafft?
6626
Melden
Zum Kommentar
avatar
Borki
11.05.2020 14:12registriert Mai 2018
Schade, dass man (im Artikel?) nicht unterscheidet zwischen Ausländern mit und ohne festem Wohnsitz in der Schweiz, ev. noch nach Asylbewerbern und Abgewiesenen.

Es würde die Diskussion um diese schwierige Frage versachlichen.
235
Melden
Zum Kommentar
34
Die Schweinepest ist auf dem Vormarsch – das kannst du gegen die Verbreitung tun

Noch ist das für Menschen ungefährliche Schweinepest-Virus nicht in der Schweiz aufgetreten. Doch die zuständigen Behörden bereiten sich auf die Krankheit vor. Zum Schutz trägt bei, wer seine Essensreste korrekt entsorgt.

Zur Story