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Schweizer sind zufriedener mit der Politik – am meisten ärgert sie die Ausländerpolitik

Schweizer sind zufriedener mit der Politik – am meisten ärgert sie die Ausländerpolitik

20.02.2017, 12:0020.02.2017, 12:25
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A Swiss flag is pictured in front of the Federal Palace (Bundeshaus) is pictured in Bern, Switzerland, January 16, 2017. Picture taken on January 16, 2017. REUTERS/Denis Balibouse
Vor allem ältere Menschen sind mit der Politik unzufrieden.Bild: DENIS BALIBOUSE/REUTERS

Der Debatte um das Nein zur Unternehmenssteuerreform III zum Trotz: Die Schweizer sind zufriedener mit der Politik als auch schon. Dies zeigt eine gross angelegte Online-Umfrage. Am wenigsten zufrieden sind die Alten.

Noch in der letzten Umfrage der Plattform Vimentis vor einem Jahr gaben 53 Prozent der Befragten an, mit der Schweizer Politik unzufrieden oder eher unzufrieden zu sein. In der aktuellen Umfrage nun sind es mit 46 Prozent weniger als die Hälfte der Befragten. Insgesamt 36 Prozent zeigen sich zufrieden oder eher zufrieden, und 18 Prozent sind neutral.

Bist du mit der Schweizer Politik zufrieden?

Wie Vimentis in den Erläuterungen zu den Resultaten schreibt, sind grosse Unterschiede festzustellen zwischen den Jüngeren, die gerade ins Berufsleben einsteigen, und der älteren Generation, die auf die Pensionierung zugeht. Von den 15- bis 24-jährigen Befragten sind 48 Prozent zufrieden oder eher zufrieden – von den 55- bis 64-Jährigen hingegen nur 31 Prozent.

Den grössten Handlungsbedarf sehen die Befragten in der Ausländerpolitik, der Asylpolitik und – allerdings mit grösserem Abstand – im Gesundheitswesen. Das Schlusslicht bilden Verkehr, Armee und Verschuldung von Bund, Kantonen und Gemeinden.

Sorge um die AHV

Zunehmend Sorgen bereitet den Menschen in der Schweiz hingegen die AHV. Laut Vimentis zum ersten Mal in den Befragungen fürchtet eine relative Mehrheit, dass ihre AHV-Rente nicht mehr gesichert ist: 46 Prozent gaben an, ihre Rente sei nicht sicher, 33 Prozent halten sie nach wie vor für gesichert. Zum Vergleich: 2015 waren noch 43 Prozent davon überzeugt, dass ihre Rente nicht gefährdet ist.

Die Online-Umfrage wurde vom 3. Oktober 2016 bis zum 17. Dezember 2016 mit 21'337 Teilnehmern durchgeführt. Da Internetumfragen in der Regel nicht repräsentativ sind, ist die Stichprobe nach verschiedenen Kriterien wie Bildung, Geschlecht und Region gewichtet worden. Die aktuelle Umfrage ist bereits die 13. zur politischen Zukunft der Schweiz.

Vimentis ist im Jahr 2003 von Studierenden der Universität St.Gallen gegründet worden. Die Umfrage ist politisch neutral und steht unter dem Patronat der Parteipräsidentinnen und -präsidenten von SVP, SP, FDP, CVP, Grünen, BDP und GLP. (sda)

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10 Kommentare
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Die beliebtesten Kommentare
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Linus Luchs
20.02.2017 13:32registriert Juli 2014
Wie die „Panama Papers“ aufgedeckt haben, eröffnet die Schweiz weltweit am zweitmeisten Offshore-Gesellschaften. Rund 1‘200 Schweizer Firmen haben etwa 34‘000 Gesellschaften auf Panama initiiert. Die Schweiz ist Weltspitze in Steuerflucht, praktiziert von Schweizer Unternehmen und reichen Privatpersonen. Die Milliardensummen, die so verschwinden, fehlen in den Bereichen Gesundheit, Bildung, AHV etc. Das parasitäre System wird von der bürgerlichen Politik ausgebaut und verteidigt. Wird das Thema Steuerflucht in der Vimentis-Umfrage berührt? Nein? Warum nicht? Höchste Zeit, darüber nachzudenken!
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Richu
20.02.2017 15:20registriert Mai 2016
Schon komisch, dass die Befragten hauptsächlich die Politik der Dep. von Bundesrätin Sommaruga und Bundesrat Berset kritisieren bzw. den grössten Handlungsbedarf sehen!
2013
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