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Nach Novartis-Knall: Das waren die grössten Massenentlassungen der letzten Jahre

Der Novartis-Schock weckt schlechte Erinnerungen an andere Schweizer Massenentlassungen.
Der Novartis-Schock weckt schlechte Erinnerungen an andere Schweizer Massenentlassungen.bild: shutterstock 

Nach Novartis-Knall: Das waren die grössten Massenentlassungen der letzten Jahre 

Novartis streicht in der Schweiz über 2000 Stellen. Ein Überblick zeigt die grössten Entlassungswellen der letzten Jahre. 
25.09.2018, 11:2014.11.2018, 22:11
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Novartis will in der Schweiz rund 2150 Stellen innerhalb von vier Jahren abbauen. Diese Hiobsbotschaft weckt schlechte Erinnerungen an andere Massenentlassungen der letzten Jahre. 

OVS: −1200 Stellen

Knapp 1200 Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter des italienischen Modehändlers OVS haben im Juni 2018 ihre Kündigung erhalten. Es ist die grösste Massenentlassung im Detailhandel, die die Schweiz bisher gesehen hat. Soziale Abfederungen gibt es nicht. Dafür sei leider kein Geld da, sagte ein Sprecher des OVS-Betreibers Sempione Fashion.

Credit Suisse: −1000 Stellen

Nachdem die Bank 2016 weltweit bereits 7250 Vollzeitstellen gestrichen hatte, kamen 2017 erneut 5500 dazu. Im Schweizer Geschäft strich Credit Suisse im vergangenen Jahr 1000 Stellen. Hintergrund ist der Verlust von 2,44 Milliarden Franken im Jahr 2016. Besonders der US-Hypothekenstreit hat die Bilanz der Schweizer Grossbank stark belastet.

Nestle: −450 Stellen 

Im Mai 2018 hat der weltgrösste Lebensmittelhersteller die weltweite Restrukturierung seines IT-Bereichs bekannt gegeben. Dazu gehört bis Ende 2019 ein massiver Stellenabbau am Hauptsitz in Vevey VD und in Lausanne. Bis zu 500 Stellen sollen im Kanton Waadt wegfallen, kündigte Nestle damals an. Doch kürzlich ruderte der Konzern zurück: Künftig sollen noch 150 IT-Mitarbeiter in der Schweiz arbeiten. 

Swisscom: −1000 Stellen

Zwar konnte die Swisscom 2016 ihren Gewinn gegenüber Vorjahr um 18 Prozent auf 1,6 Milliarden Franken steigern. Trotzdem will der Telekommunikations-Riese bis 2020 die jährlichen Kosten um 300 Millionen Franken senken. Dafür will Swisscom 1000 Stellen einsparen. 

General Electric: −2000 Stellen

Der US-Konzern General Electric fährt seine Aktivitäten im Bereich thermische Kraftwerke aufgrund der weltweit sinkenden Nachfrage zurück. Das Unternehmen will in der Schweiz deshalb 1200 Stellen streichen. Zuvor sollten 1400 von insgesamt 4500 Jobs bei der Restrukturierung der Kraftwerkssparte dem Rotstift zum Opfer fallen. Weltweit setzt der Konzern bei 10'000 Stellen den Sparstift an. 

Yendi: −500 Stellen

Es ist der zweite grosse Schock im Schweizer Modehandel: Das Schweizer Modehaus Yendi hatte seit Längerem in finanziellen Schwierigkeiten gesteckt. Im April 2017 meldet das im freiburgischen Bulle ansässige Unternehmen schliesslich Konkurs an. Zwar hat die Geschäftsleitung vor diesem Schritt versucht, einen Käufer für die Modekette zu finden, dies allerdings ohne Erfolg. Vom Konkurs betroffen waren alle 500 Arbeitnehmer.

Edwards Lifesciences: −250 Stellen

Das Medizinaltechnikunternehmen Edwards Lifesciences wollte sich bei der Produktion von künstlichen Herzklappen auf seine Fertigungsstätten in Singapur und den USA konzentrieren. Darum schloss das Unternehmen seine Herzklappen-Fabrik in Horw LU Mitte 2018. Alle 250 Mitarbeiter waren betroffen. 

Bonus: −35'000 Stellen bei der Swissair

Die wohl bekannteste Massenentlassung eines Schweizer Unternehmens folgte auf das Scheitern der nationalen Airline: Der damalige Swissair-Personalchef Matthias Mölleney musste 35'000 Angestellten kündigen. (kün)

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18 Kommentare
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Die beliebtesten Kommentare
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DerewigeSchweizer
25.09.2018 12:23registriert Juli 2018
Novartis Entlassungen in der Schweiz.

Komisch...
Die schweizer Bevölkerung schenkt Novartis ja jedes Jahr viel Geld, "solidarisch", mittels total überhöhter Medikamentenpreise.

Und jetzt das?
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Torkar
25.09.2018 17:07registriert Juni 2017
...und dies trotz den Steuergeschenken und den vorteilhaften Patentregelungen für die Pharmaindustrie? Vielleicht sollte man die Stimmbevölkerung daran erinnern, wenn sinnvolle Initiativen wegen der Angst vor Arbeitsplatzverlust abgelehnt werden. Diese Firmen reduzieren Personal, sobald es ihnen möglich ist und grössere Gewinnmarchen erreicht werden können.
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Einer Wie Alle
25.09.2018 13:46registriert Dezember 2015
Als Dank sollten wir die Möglichkeit auf Patente im Gesundheitswesen abschaffen. Somit liesse sich, zumindest auf Schweizer Boden, kein Geld mit Monopolstellungen (von überteuerten Medikamenten) machen.
Im Ernst. Die Gewinnmargen im Pharmabereich sind einfach zu hoch. Es lässt sich mit keiner Wirtschaftstheorie erklären, wieso Gewinnmargen für eine ganze Branche, über Jahre hinweg, über 15% liegen müssen. Mit einem Umsatz von ca. 20 Mia. pro Jahr, machte die Pharmabranche in den letzten 10 Jahren also mindestens 30 Mia. Franken Gewinn.
Quelle: Buchhaltungsergebnisse schweizerischer Unternehmen
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