Novartis will in der Schweiz rund 2150 Stellen innerhalb von vier Jahren abbauen. Diese Hiobsbotschaft weckt schlechte Erinnerungen an andere Massenentlassungen der letzten Jahre.
Knapp 1200 Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter des italienischen Modehändlers OVS haben im Juni 2018 ihre Kündigung erhalten. Es ist die grösste Massenentlassung im Detailhandel, die die Schweiz bisher gesehen hat. Soziale Abfederungen gibt es nicht. Dafür sei leider kein Geld da, sagte ein Sprecher des OVS-Betreibers Sempione Fashion.
Nachdem die Bank 2016 weltweit bereits 7250 Vollzeitstellen gestrichen hatte, kamen 2017 erneut 5500 dazu. Im Schweizer Geschäft strich Credit Suisse im vergangenen Jahr 1000 Stellen. Hintergrund ist der Verlust von 2,44 Milliarden Franken im Jahr 2016. Besonders der US-Hypothekenstreit hat die Bilanz der Schweizer Grossbank stark belastet.
Im Mai 2018 hat der weltgrösste Lebensmittelhersteller die weltweite Restrukturierung seines IT-Bereichs bekannt gegeben. Dazu gehört bis Ende 2019 ein massiver Stellenabbau am Hauptsitz in Vevey VD und in Lausanne. Bis zu 500 Stellen sollen im Kanton Waadt wegfallen, kündigte Nestle damals an. Doch kürzlich ruderte der Konzern zurück: Künftig sollen noch 150 IT-Mitarbeiter in der Schweiz arbeiten.
Zwar konnte die Swisscom 2016 ihren Gewinn gegenüber Vorjahr um 18 Prozent auf 1,6 Milliarden Franken steigern. Trotzdem will der Telekommunikations-Riese bis 2020 die jährlichen Kosten um 300 Millionen Franken senken. Dafür will Swisscom 1000 Stellen einsparen.
Der US-Konzern General Electric fährt seine Aktivitäten im Bereich thermische Kraftwerke aufgrund der weltweit sinkenden Nachfrage zurück. Das Unternehmen will in der Schweiz deshalb 1200 Stellen streichen. Zuvor sollten 1400 von insgesamt 4500 Jobs bei der Restrukturierung der Kraftwerkssparte dem Rotstift zum Opfer fallen. Weltweit setzt der Konzern bei 10'000 Stellen den Sparstift an.
Es ist der zweite grosse Schock im Schweizer Modehandel: Das Schweizer Modehaus Yendi hatte seit Längerem in finanziellen Schwierigkeiten gesteckt. Im April 2017 meldet das im freiburgischen Bulle ansässige Unternehmen schliesslich Konkurs an. Zwar hat die Geschäftsleitung vor diesem Schritt versucht, einen Käufer für die Modekette zu finden, dies allerdings ohne Erfolg. Vom Konkurs betroffen waren alle 500 Arbeitnehmer.
Das Medizinaltechnikunternehmen Edwards Lifesciences wollte sich bei der Produktion von künstlichen Herzklappen auf seine Fertigungsstätten in Singapur und den USA konzentrieren. Darum schloss das Unternehmen seine Herzklappen-Fabrik in Horw LU Mitte 2018. Alle 250 Mitarbeiter waren betroffen.
Die wohl bekannteste Massenentlassung eines Schweizer Unternehmens folgte auf das Scheitern der nationalen Airline: Der damalige Swissair-Personalchef Matthias Mölleney musste 35'000 Angestellten kündigen. (kün)