Schweiz
Gesellschaft & Politik

Nach Fasnachts-Auftritt als Ku-Klux-Klan in Schwyz: 12 Personen einvernommen

epa05275310 A picture made available on 24 April 2016 shows Pro-white rights organizations the neo-nazi National Socialist Movement and Ku Klux Klan groups participate in a cross and swastika burning  ...
Symbolbild.Bild: EPA

Nach Fasnachts-Auftritt als Ku-Klux-Klan: 12 Personen einvernommen

10.03.2019, 20:24
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Nach dem Fasnachts-Auftritt einer Gruppe in weissen Kutten des rassistischen Ku-Klux-Klan hat die Kantonspolizei Schwyz alle beteiligten Personen ermittelt und einvernommen. Die zwölf 18- bis 30-jährigen Schweizer sind alle im Bezirk Schwyz wohnhaft.

Die ermittelten Personen seien nicht im Bereich Rechtsextremismus der Polizei verzeichnet, teilte die Kantonspolizei Schwyz am Sonntag mit. Sie seien also bislang nicht als straffällig in diesem Zusammenhang registriert, führte ein Polizeisprecher auf Anfrage der Nachrichtenagentur Keystone-SDA aus.

Sämtliche zwölf Personen hätten die Teilnahme am Auftritt zugegeben. Es gäbe gewisse Aussagen, die allenfalls für die Staatsanwaltschaft für die Beurteilung der Strafbarkeit der Aktion von Interesse seien. Man habe bei den Befragungen das ganze Umfeld des Auftritts beleuchtet, sagte der Sprecher.

Nach Abschluss der polizeilichen Ermittlungen werde die Kantonspolizei Schwyz den Auftritt der Gruppe «zuhanden der Staatsanwaltschaft Innerschwyz rapportieren». Es gelte die Unschuldsvermutung.

Am Mittwoch war bekannt geworden, dass in der Nacht auf Dienstag an der Schwyzer Fasnacht mehrere Personen in weissen Kutten als Ku-Klux-Klan durch den Ort gezogen waren. Die Polizei leitete Ermittlungen ein. Vom Vorfall existiert Bild- und Videomaterial.

Die Geschäftsführerin der Eidgenössischen Kommission gegen Rassismus (EKR) verurteilte den Auftritt. «Solche Aufmärsche sind nicht zu tolerieren», sagte Juristin Alma Wiecken letzte Woche gegenüber Medien. Ob ein Verstoss gegen das Antirassismusgesetz vorliegt, könne man zum heutigen Zeitpunkt noch nicht sagen. Es sei jetzt an den Strafverfolgungsbehörden, alles genau abzuklären.

Gegen Abschaffung der Sklaverei

Der rassistische Ku-Klux-Klan wurde in seiner ursprünglichen Form 1865 im US-Bundesstaat Tennessee gegründet. Mit Morden an Afroamerikanern und Attentaten auf Politiker kämpfte der Geheimbund gegen die Abschaffung der Sklaverei. Bei nächtlichen Überfällen trugen Mitglieder weisse Kutten mit Kapuzen und verbreiteten mit brennenden Kreuzen Angst und Schrecken.

Seit den 1990er Jahren greift der Klan gezielt schwarze Kirchengemeinden an. Die «Europäischen weissen Ritter vom brennenden Kreuz» (European White Knights of the Burning Cross) gelten als Ableger. (bzbasel.ch/bal)

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Yannis Kolesidis fotografiert Flüchtlinge, die auf der griechischen Insel Kos angekommen sind.
quelle: epa/ana-mpa / yannis kolesidis
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20 Kommentare
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Die beliebtesten Kommentare
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Pinhead
10.03.2019 21:31registriert Oktober 2016
Was für Loser!
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Billy Meier
10.03.2019 22:00registriert März 2014
Ob strafbar oder nicht: Die Aktion ist peinlich, daneben und so was von nicht lustig. Die gerechte „Strafe“ wäre, diese Milchbubis einen Dokumentarfilm über den KKK schauen zu lassen.
Es lohnt sich halt schon, in Geschichtsunterricht aufzupassen, selbst in der Urschweiz.
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Spiegelfabrik
10.03.2019 21:14registriert September 2015
In eine Bote der Urschweiz Artikel von dieser Woche wurden jedoch klare Verbindungen zur rechtsextremen Szene genannt...:
Nach Fasnachts-Auftritt als Ku-Klux-Klan: 12 Personen einvernommen
In eine Bote der Urschweiz Artikel von dieser Woche wurden jedoch klare Verbindungen zur rechtsextremen Szene genannt...:
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