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Bei der Affäre Geri Müller floss Geld

Geri Müller bei einer seiner Erklärungen. Es vergeht fast keine Woche ohne Neuigkeiten zu seinem Fall.
Geri Müller bei einer seiner Erklärungen. Es vergeht fast keine Woche ohne Neuigkeiten zu seinem Fall.
#GeriGate geht in die nächste Runde

Bei der Affäre Geri Müller floss Geld

21.12.2014, 07:1021.12.2014, 09:46
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Der Badener Jurist Josef Bollag – seit Jahren wegen der Israel-Frage ein erklärter Gegner des Politikers – hat der Ex-Chatbekannten von Müller Geld bezahlt. Das schreibt die «SonntagsZeitung» in ihrer heutigen Ausgabe. 

In den Akten der Berner Kantonspolizei finden sich laut dem Blatt unter den Hunderten von SMS auch verklausulierte Nachrichten, in denen die beiden von einer «Katze» reden. Das könne ein Code-Wort für Geld sein. 

Die Frau, eine Journalistin, habe Bollag unter anderem geschrieben, dass sie mithelfen könne, Baden von einem Irren zu befreien. Bollag bestätigt gegenüber der «SonntagsZeitung»: «Es trifft zu, dass mich Frau ... um Hilfe bat und ich ihr einmal eine finanzielle Unterstützung gewährte.» 

Er habe ihr 2000 Franken bezahlt, weil sie sich bedroht gefühlt habe und nach Frankreich reisen wollte. Die Frau erklärt gegenüber der Zeitung, sie könne sich nicht daran erinnern, Geld erhalten zu haben. 

Der Badener Stadtammann Müller hatte seiner Chat-Bekanntschaft Nacktselfies geschickt. Als der Politiker den Kontakt beenden wollte, wandte sich die Frau gemäss neuesten Informationen an Josef Bollag und PR-Berater Sacha Wigdorovits. Sie habe «brisante Informationen», die Müller «aus der Politik katapultieren».

«Auf keinen Fall die ‹SonntagsZeitung›!!!»

Die «SonntagsZeitung» schreibt weiter, Müllers Bekannte sei mit 16 Jahren mit einem Borderline-Syndrom diagnostiziert worden. Vom ersten Kontakt an im April mit Bollag und Wigdorovits wirkte die Frau beeinflussbar. Mehrmals schrieb sie Wigdorovits, sie wolle aussteigen, liess sich dann aber wieder von ihm beruhigen. Er stellte für sie die Kontakte zu den Medien her, warnte allerdings vor einer bestimmten Blatt: «Auf keinen Fall die ‹SonntagsZeitung›!!!» Dort sitze ein Spitzel von Geri Müller.

Schliesslich ist es die «Weltwoche» unter Inlandchef Philipp Gut, der die Story publizieren will. Per SMS teilt er der Frau mit: «Öffentlichkeit darf wissen, was in Amtsstuben geschieht.» Nachdem Geri Müllers Anwalt wegen der Verletzung der Persönlichkeitsrechte interveniert, macht die «Weltwoche» einen Rückzieher. Am Schluss schafft es Wigdorovits die Story bei der «Aargauer Zeitung» unter zu bringen. Was dann geschieht, ist Geschichte.

(feb/pru)

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Weiterlesen beim Tages-Anzeiger.

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