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Panne bei der Schweizer Armee: Neues Radarsystem verwechselt Kühe mit feindlichen Objekten

Schweizer Flugplätze müssen länger auf ein neues Radarsystem warten.
Schweizer Flugplätze müssen länger auf ein neues Radarsystem warten.Bild: KEYSTONE

Panne bei der Schweizer Armee: Neues Radarsystem verwechselt Kühe mit feindlichen Objekten

Tierische Probleme beim neuen militärischen Anflugleitsystem der Schweizer Armee: Der Flugplatz-Rundsuchradar verwechselt offenbar Kühe mit feindlichen Objekten. Das Projekt verzögert sich dadurch – immerhin sollen keine Mehrkosten entstehen.
13.03.2015, 05:5013.03.2015, 07:17
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Druck gemacht auf den deutschen Lieferanten: Deutschlands Verteidigungsministerin von der Leyen.
Druck gemacht auf den deutschen Lieferanten: Deutschlands Verteidigungsministerin von der Leyen.Bild: AP/POOL AFP

Verteidigungsminister Ueli Maurer und seine deutsche Amtskollegin Ursula von der Leyen sind Leidensgenossen: Die Schweizer und die deutsche Armee haben beide ein neues Radarsystem bestellt, das nicht wie gewünscht funktioniert, wie der «Blick» am Freitag publik machte.

Das 296 Millionen Franken teure militärische Anflugleitsystem «Mals Plus» hat die Schweizer Armee in Deutschland ab Stange gekauft. Bei der Installation kam es zu Problemen, wie Maurer der Sicherheitspolitischen Kommission (SiK) des Nationalrates erklärt haben soll. «Offenbar funktioniert das System in der Ebene, aber wenn sich in den Bergen an den Hängen zum Beispiel eine Kuh bewegt, nimmt der Radar diese Kuh als feindliches Instrument wahr, und das stört», wird Maurer in der Zeitung zitiert.

Konventionalstrafe

2009 vom Parlament bewilligt, hätte das System Ende 2016 installiert sein sollen. 2013 wurden die Mängel festgestellt und der als Generalunternehmer beauftragte Rüstungskonzern Airbus DS abgemahnt. Bei der neuerlichen Überprüfung im vergangenen Jahr waren die Probleme noch immer nicht gelöst, bis 2020 soll es soweit sein.

Die Nachverhandlungen mit dem Lieferanten seien mittlerweile abgeschlossen. Mehrkosten würden nicht entstehen. Airbus DS müsse zudem eine Konventionalstrafe bezahlen. (kad)

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