Schweiz
Gesellschaft & Politik

SP-Chef Levrat wirft Galladé böse Absicht vor

SP-Parteipraesident Christian Levrat spricht am traditionellen Drei-Koenigs-Apero, am Montag, 7. Januar 2018, in Bern. (KEYSTONE/Peter Schneider)
Bild: KEYSTONE

«Man wechselt nicht einfach so die Partei»: SP-Chef Levrat wirft Galladé böse Absicht vor

28.02.2019, 04:23
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SP-Präsident Christian Levrat hat unwirsch auf den überraschenden Parteiwechsel der früheren Zürcher SP-Nationalrätin Chantal Galladé zu den Grünliberalen reagiert. Er wirft der Überläuferin vor, der SP unmittelbar vor den Zürcher Wahlen im März schaden zu wollen.

Chantal Gallade, SP-ZH, spricht an der Herbstsession der Eidgenoessischen Raete, am Donnerstag, 21. September 2017 im Nationalrat in Bern. (KEYSTONE/Anthony Anex)
Chantal GalladéBild: KEYSTONE

Galladé sei 15 Jahre für die SP im Nationalrat gesessen und erst letztes Jahr dank dem Einsatz der SP Winterthur in ein wichtiges Amt gewählt worden, sagte Levrat in einem am Mittwochabend veröffentlichten Tamedia-Interview. Er hätte sich von ihr eine grössere Verbundenheit mit der SP gewünscht.

Wenn jemand so lange Zeit für eine Partei ein Amt bekleide, solle man nicht bei der kleinsten Meinungsverschiedenheit alles über den Haufen werfen, sage Levrat. «Das hat mir vor Jahren mal jemand gesagt, der überhaupt nicht einverstanden mit der Politik der SP war: Man wechselt nicht einfach so seine Partei, nur weil man einmal nicht einverstanden ist», zitiert der «TagesAnzeiger».

Es gebe in Europa kaum eine linke Partei, die so breit aufgestellt sei wie die SP. Alle relevanten politischen Strömungen links der Mitte hätten in der SP ihren Platz.

Die 46-jährige Winterthurerin und frühere Nationalrätin Chantal Galladé hatte am Dienstag in einem Interview nach 30 Jahren einen Parteiwechsel zu den Grünliberalen ankündigt. Als Grund nannte sie unter anderem die Europapolitik der SP rund um das Rahmenabkommen. Ihre Ankündigung löste im Wahljahr in der SP grossen Wirbel aus.

Galladé, die Mitte Juni in Winterthur ins Vollamt als Präsidentin der Kreisschulpflege gewählt worden war, strebt laut eigenen Aussagen derzeit kein weiteres politisches Amt an. Beobachter mutmassen allerdings, dass die Pädagogin, Politikwissenschaftlerin und mehrjährige Berufsschullehrerin eine Kandidatur für den Zürcher Regierungsrat in vier Jahren plant. (sda)

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quelle: keystone / lukas lehmann
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140 Kommentare
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Die beliebtesten Kommentare
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wasihrnichtsagt
28.02.2019 05:48registriert April 2018
«Man wechselt nicht einfach so die Partei» Mi diesem Satz disqualifiziert sich SP-Chef Levrat und zeigt, dass die SP noch immer nicht gelernt hat sich selbst zu reflektieren... schade...
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Toerpe Zwerg
28.02.2019 06:31registriert Februar 2014
Für die Linke war Abtrünnigkeit schon immer ein Problem.
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John Galt
28.02.2019 06:19registriert November 2014
Die SP besteht momentan aus einem Haufen Einzelkämpfer, die sich um ein Stück von einem kleiner werdenden Kuchen balgen.
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