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Gesellschaft & Politik

Zu ideologisch und dogmatisch – die nächsten SPler wechseln zur GLP

Zu ideologisch und dogmatisch – die nächsten SPler wechseln zur GLP

29.05.2019, 15:3429.05.2019, 21:23
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SP Nationalrat Daniel Frei praesentiert sich der Delegiertenversammlung der SP des Kanton Zuerich fuer die Nomination der kommenden Nationalratswahlen in Zuerich am Samstag, 18. Mai 2019. (KEYSTONE/Wa ...
Bild: KEYSTONE

Der Zürcher Nationalrat Daniel Frei und seine Lebenspartnerin und Kantonsrätin Claudia Wyssen wechseln von der SP zur GLP. Die beiden haben heute eine Anfrage des «Tagesanzeiger» bestätigt.

Frei begründet die Entscheidung mit folgenden Worten: «Die SP ist in meiner Wahrnehmung über die Jahre hinweg stets ideologischer und dogmatischer geworden. Es fehlt die Kraft und die Offenheit für neue Entwicklungen.» Und weiter:

«Ich habe mich immer als Sozialliberalen verstanden und für solche ist der Grat in den letzten Jahren immer schmaler geworden. Irgendwann kommt der Punkt, an dem es nicht mehr stimmt. Dieser Punkt ist für mich jetzt gekommen.»
Frei zum «Tagi»

Schon ab Montag nimmt er Platz bei der GLP-Fraktion. Dann startet nämlich die neue Session. Ab November gibt er ausserdem das Amt als Nationalrat kampflos ab.

Für die Neuwahlen im Herbst wurde Frei von der SP-Delegiertenversammlung nur auf den 10. Listenplatz gesetzt. Zum «Tagesanzeiger» sagte er, dass dies «lediglich der Anlass, aber nicht der Grund» für den Parteiwechsel gewesen sei.

claudia wyssen sp glp
Bild: sp zürich

Claudia Wyssen begründet es so: «Ich vertrete sozialliberale Positionen und fühlte mich in der SP immer weniger gewollt. Der Kurs geht meines Empfindens klar in eine links-ideologische Richtung, der ich in der Vergangenheit oft wenig abgewinnen konnte.»

Erst im Februar wechselte die frühere SP-Nationalrätin Chantal Galladé ebenfalls zur GLP. (jaw)

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Daniel Jositsch (SP/ZH).
quelle: keystone / lukas lehmann
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84 Kommentare
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Die beliebtesten Kommentare
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Ohmann94
29.05.2019 15:54registriert November 2015
Und sie haben absolut recht! Wenn ich als tendenziell links-gewandter Wähler die SP nicht mehr wählen kann, weil sie mit ihren Extrempositionen immer unwählbarer werden (Bsp. extrem überzogener Feminismus), dann läuft etwas falsch.

Aber wies ja dann oft ist... Nicht die eigene Einstellung ist dann zu hinterfragen, alle anderen liegen falsch und sind entweder „Nazis“ oder „linke Zecken“.

Daher plädiere ich für weniger Extremismus und eine offenere Diskussionskultur, was im Moment weder von SP noch von der SVP ermöglicht wird.
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aglio e olio
29.05.2019 16:13registriert Juli 2017
Ich vermute mal, dass die beiden dem "3. Weg der Sozialdemokratie" etwas abgewinnen können. Wohin der führt sehen wir z.B. in der BRD ab G. Schröder mit all seinen Folgen für die Arbeitnehmerschaft, der "klassischen" Klientel der Sozialdemokraten.
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FrancoL
29.05.2019 15:51registriert November 2015
Man muss schon ordentlich das liberale Element in den Vordergrund zu stellen um bei der GLP zu landen. Für mich ist dies das Wort "sozialliberal" ein Feigenblatt für eine Gesinnung die schon etwas weiter weg von der SP liegt. Und ich könnte mir auch gut vorstellen, dass in der GLP man nur gut aufgenommen wird, wenn man das "liberal" ein wenig mehr noch in den Vordergrund stellt und das "sozial" verblassen lässt.
Die GLP Leute in meiner Umgebung sind schon sehr weit weg von der SP, gleich wo sich die SP zur Zeit positioniert.
Da haben sich 2 eher mehr nach rechts bewegt als die SP nach links.
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