Nur jeder vierte Schüler zwischen 15 und 25 Jahren ist sich sicher, dass er an den nächsten eidgenössischen Wahlen 2019 teilnehmen wird. Das zeigt die Umfrage des «easyvote-Politikomonitors 2016», die im Auftrag des Dachverbands Schweizer Jugendparlamente (DSJ) durchgeführt wurde. Ein eigenes Schulfach «Politik» soll das Problem des fehlenden Interesses lösen.
Denn der Wille der Jugend wäre eigentlich da. Rund 70 Prozent der Befragten gaben an, politische Bildung als sehr wichtig zu erachten. Nur tut sich die Politik etwas schwer. Auf Ebene des Bundes versanden regelmässig Offensiven für mehr politische Bildung in der Schule. Doch jetzt kommt Druck von unten. In drei Westschweizer Kantonen wurde Politik bereits als Schulfach eingeführt. In Genf, Fribourg und Neuenburg besuchen 7.- bis 9.-Klässler «Bürgerkunde» als eigenes Fach.
Auch in weiteren Kantonen findet die Idee Anklang. Im September haben die Stimmbürgerinnen und Stimmbürger des Kantons Tessin Ja zur Staatskunde als eigenes Schulfach gesagt. Im Kanton Basel-Stadt versuchen die Jungfreisinnigen, das Thema aufs Parkett zu bringen. Vergangenen Sommer lancierten sie die Volksinitiative «Ja zu einem Fach Politik».
Ob ein Schulfach «Politik» tatsächlich die Partizipation der Jungen bei Abstimmungen und Wahlen steigert, ist jedoch noch nicht erwiesen. Eine 2015 durchgeführte Studie in Genf konnte bislang keine Partizipationssteigerung nachweisen.