Schweiz
Gesellschaft & Politik

Bischof Büchel warnt vor SVP-Initiative und appelliert an Schweizer Politiker

Markus Büchel bei einer Medienkonferenz in Bern im November 2014.
Markus Büchel bei einer Medienkonferenz in Bern im November 2014.Bild: KEYSTONE
Menschenrechte

Bischof Büchel warnt vor SVP-Initiative und appelliert an Schweizer Politiker

26.12.2014, 13:3826.12.2014, 13:52
Mehr «Schweiz»

Markus Büchel, Präsident der Schweizer Bischofskonferenz (SBK), warnt vor einer Kündigung der Europäischen Menschenrechtskonvention (EMRK). «Tragen Sie Sorge zu den internationalen Vereinbarungen, in die unser Land eingebunden ist», schreibt Büchel in einem Brief an alle eidgenössischen Parlamentarier.

Die internationalen Vereinbarungen seien für die Schweiz und ihre Vertragspartner von elementarer Bedeutung, schreibt der Bischof im Brief vom Freitag, der der Nachrichtenagentur SDA vorliegt.

Büchel verweist mit seinem Appell insbesondere auf die SVP-Initiative, die Schweizer Recht über internationales Recht stellen will, wie ein SBK-Sprecher auf Anfrage erklärte. Eine Annahme der Initiative könnte zur Kündigung der EMRK führen.

Büchel erinnert in seinem Brief auch an die Worte von Papst Franziskus bei seinem Besuch der europäischen Institutionen in Strassburg. Dabei hatte der Papst den europäischen Gerichtshof für Menschenrechte als «Gewissen Europas» bezeichnet.

Moderne Sklaverei bekämpfen

Im Hinblick auf den Weltfriedenstag vom 1. Januar verweist Büchel auf eine Botschaft des Papstes, in welcher dieser dazu aufruft, alle Formen moderner Sklaverei zu bekämpfen. Auch heute noch würden Millionen Menschen geknechtet. Jede Form von Ausbeutung von Menschen durch Menschen müsse überwunden werden, «damit wir nicht mehr Knechte, sondern Brüder und Schwestern werden», so der Papst gemäss Büchel.

Laut Papstbotschaft geht «das Schicksal dieser versklavten Brüder und Schwestern auch uns an». Alle müssten Verantwortung für gerechte Wirtschafts- und Handelssysteme wahrnehmen – «sei es als Konsumenten, als Unternehmer oder als Politiker».

Angesichts aktueller politischer Debatten in der Schweiz seien die Parlamentarierinnen und Parlamentarier in verschiedenen Bereichen gefordert, schreibt Büchel. (viw/sda)

DANKE FÜR DIE ♥
Würdest du gerne watson und unseren Journalismus unterstützen? Mehr erfahren
(Du wirst umgeleitet, um die Zahlung abzuschliessen.)
5 CHF
15 CHF
25 CHF
Anderer
twint icon
Oder unterstütze uns per Banküberweisung.
Das könnte dich auch noch interessieren:
3 Kommentare
Weil wir die Kommentar-Debatten weiterhin persönlich moderieren möchten, sehen wir uns gezwungen, die Kommentarfunktion 24 Stunden nach Publikation einer Story zu schliessen. Vielen Dank für dein Verständnis!
3
Gründungszeit von Raiffeisen wurde auf Antisemitismus untersucht

Raiffeisen Schweiz hat die Rolle von antisemitischen Positionen in der eigenen Geschichte untersuchen lassen. Am Donnerstag wurde in St. Gallen über die Ergebnisse informiert. Thema war dabei auch die Kritik an der Benennung des Raiffeisenplatzes neben dem Hauptsitz in St. Gallen.

Zur Story