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AHV-Reform: Gerhard Pfister droht mit Referendum wegen Frauenrenten

Der Parteipr
Mitte-Präsident Gerhard Pfister.Bild: sda

«Abbau der Frauenrenten kommt nicht in Frage» – Pfister droht mit AHV-Referendum

09.02.2021, 06:3209.02.2021, 15:14
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Mitte-Präsident Gerhard Pfister hat bezüglich der Reformvorlage zum Sozialwerk AHV mit dem Referendum gedroht. «So ein Abbau der Frauenrenten kommt nicht in Frage», sagte er in einem Interview mit dem «Blick» vom Dienstag.

«Den jetzigen Vorschlag können wir – hier sind die Signale aus unserer Basis klar – so nicht mittragen, weil er die Probleme nicht löst, sondern verschärft. Notfalls werden wir als Mitte sogar das Referendum dagegen ergreifen», führte Pfister weiter aus.

Skizzieren der Lösung

Die Vorlage müsse schliesslich vor dem Volk bestehen und dies werde sie mit 400 Millionen Franken für Kompensationsmassnahmen sicher nicht, sagte der 57-Jährige weiter. «Ich habe viele Rückmeldungen gerade von Mitte-Frauen erhalten, die eine solche Abbauvorlage nicht mittragen werden. Andere lehnen ein höheres Frauenrentenalter ab, solange die Heiratsstrafe bei der AHV nicht beseitigt ist», hiess es zudem.

«Unsere Position mit neun Übergangsjahrgängen und 700 Millionen Franken ist das Minimum für einen Kompromiss», signalisierte der Mitte-Präsident den Verhandlungsspielraum.

Alle an einem Strick ziehen

Gleichzeitig rief Pfister alle Verhandlungspartner auf, sich zu bewegen. «Seit 20 Jahren haben wir keine wirkliche Reform mehr geschafft, die Blockade müssen wir durchbrechen», erklärte er. Eine AHV-Reform mit einem grossen Schritt wie Frauenrentenalter 65 gelänge nur mit einem anständigen Ausgleich, betonte der Mitte-Politiker.

«Gerade bei den Sozialwerken ist es wichtig, dass wir aus dem Lager-Denken herausfinden und miteinander statt gegeneinander arbeiten. Wir müssen nun alle einen Schritt aufeinander zu machen», forderte der Mitte-Präsident gegenüber dem «Blick». (sda)

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48 Kommentare
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Die beliebtesten Kommentare
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neoliberaler Raubtierkapitalist
09.02.2021 09:28registriert Februar 2018
Gerade "die Mitte" ist gegen die Individualbesteuerung und will den Heiratsbonus ausbauen. Auch über die Witwenrente sollte man einmal diskutieren, denn diese bekommen auch nur Frauen und das ist reale sexistische Diskriminierung.
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Rethinking
09.02.2021 08:20registriert Oktober 2018
Die AHV-Rente Alleinstehender ist entgegen der landläufigen Meinung sehr bescheiden. Bei den ledigen Frauen erhalten gerade einmal 12,4% die maximale Vollrente von 2340 Franken, bei den ledigen Männern sind es 13,7% (Stand 2014). Demgegenüber erhalten 43 Prozent der Witwen und 51 Prozent der Witwer diese maximale Vollrente. Dies liegt darin begründet, dass bei dieser Gruppe eine Berechnungsart zur Anwendung kommt, die schneller zur Maximalrente führt (Verwitwetenzuschlag). Nichtberufstätige Ehefrauen sind mit dem Einkommen ihres Ehemannes mit versichert und bezahlen keine Beiträge...
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Gapunsa
09.02.2021 07:49registriert August 2016
Kingt irgendwie gut, vermisse einen vernünftigen Vorschlag.
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