Er werde alles daran setzten, dass die Herde in Bürglen, deren Hirte er sei, nicht verletzt werde, hat Pfarrer Wendelin Bucheli hat am Sonntag nach der heiligen Messe in der Urner Gemeinde gesagt. Die Kirchgänger bedankten sich mit einer Standig Ovation für diese Worte.
Pfarrer Wendelin Bucheli zeigte ein schwarzes Hirtenhemd und sagte, dieses habe bei der Pfarrinstallation in Bürglen geschenkt bekommen. «Ein klares Zeichen, dass der Pfarrer ein Hirte ist», sagte er im Anschluss an den Gottesdienst vor zahlreich erschienenen Medienleuten und Kirchgängern.
Bürglen sei eine «Perle unter den Pfarreien», und er werde alles daran setzten, dass die Herde nicht verletzt werde. Er wolle nun, dass wieder Ruhe und Frieden einkehre.
Als ihn die zwei Frauen im vergangenen Jahr um den Segen baten, sei er in die Stille gegangen. Mit «tiefem Frieden im Herzen» habe er ihnen dann den Segen Gottes erteilen können.
Bucheli entschuldigte sich am Sonntag bei all denen, die sich verletzt fühlten, weil er den Segen nicht diskret genug durchgeführt habe.
Als «der Rummel um die Segnung» dann los ging, habe er erneut die Stille gesucht. Nichts solle ihn ängstigen, bekam er unter anderem zur Antwort. So bat er am Sonntag alle, Gott zu vertrauen. Als Dank für seine Worte erhielt der Pfarrer eine Standing Ovation.
Zuvor führte Wendelin Bucheli durch den Sonntagsgottesdienst. Er sprach über Ausgrenzung, Grenzen erleben und Grenzen überwinden. Der Zusammenhalt der Bürgler war nicht zu überhören, als die rund 300 Kirchgänger sangen, weit wie das Meer sei Gottes grosse Liebe.
Buchelis Segnung des homosexuellen Paares im letzten Herbst löste eine heftige Reaktion der Kirchenobern aus, weil in deren Augen die Segnung der katholischen Lehre widerspreche. Der Bischof von Chur, Vitus Huonder, forderte den Pfarrer zur Demission auf. Bucheli liess mitteilen, dass er die geforderte Demission nicht einreichen werde. (egg/sda)