Schweiz
Gesellschaft & Politik

Studie «Sicherheit 2016»: Militär und Polizei werden wichtiger

Mehr Armee, mehr Polizei, weniger Freiheit: Mehr Schweizer wollen aufrüsten (laut Militärakademie)

Flüchtlingsströme, Terrorismus und Krieg sorgen für Unsicherheit. Immer mehr Schweizerinnen und Schweizern blicken besorgt in die Zukunft. Umso wichtiger werden Polizei und Militär. 
27.05.2016, 11:0227.05.2016, 11:31
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Zu diesem Schluss kommt die Studie «Sicherheit 2016» der Militärakademie und des Center for Security Studies der ETH Zürich, die am Freitag publiziert worden ist. Gemäss der Umfrage glauben drei Viertel der Befragten, dass die weltpolitische Lage in den nächsten fünf Jahren düsterer und angespannter wird. Vor einem Jahr waren es noch etwas mehr als die Hälfte gewesen.

Zurück in den Verteidigungsmodus: Die Studie zeichnet ein düsteres Bild.
Zurück in den Verteidigungsmodus: Die Studie zeichnet ein düsteres Bild.
Bild: pixabay

Zwar gaben in der Umfrage weiterhin fast neun von zehn Personen an, sich sicher zu fühlen. Doch gerade bei der Terrorismusbekämpfung zählt Sicherheit mehr als Freiheit: Zwei Drittel der Befragten sind bereit, Einschränkungen ihrer persönlichen Freiheit hinzunehmen, damit der Terrorismus «mit allen Mitteln» bekämpft werden kann.

87 Prozent befürworten das Sammeln von Daten über verdächtige Personen und den Einsatz der Armee zur Sicherung von Ruhe und Ordnung bei Überforderung der Polizei. 82 Prozent der Befragten wollen mehr Polizei. Das sind deutlich höhere Werte als in den letzten Jahren. Auch die Zustimmung zur Armee ist von 80 auf 84 Prozent gestiegen.

Einen hohen Stellenwert hat die Neutralität. 95 Prozent der Befragten befürworten das Prinzip. Nur noch 22 Prozent stimmen hingegen einem NATO-Beitritt zu. Die Zustimmung zu einem EU-Beitritt ist von 21 auf 16 Prozent gesunken. Die Umfrage wurde im letzten Januar durchgeführt. Dafür wurden 1211 Stimmbürgerinnen in allen Sprachregionen befragt. (sda)

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30 Kommentare
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Die beliebtesten Kommentare
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Lowend
27.05.2016 11:15registriert Februar 2014
Wenn die Menschen bereit sind, für ihre Sicherheit auf die Freiheit zu verzichten, kann man sagen, dass die islamistischen Terroristen im Grunde gewonnen haben, denn ihr Hass und ihr Kampf galt unserer freien Gesellschaft, die wir nun so zu sagen auf ihren Druck hin aufgeben. Echt tragisch, diese Entwicklung, weil wir den Terroristen so noch mehr Munition geben, denn wir zeigen ihnen, wie schwach die Fundamente unserer Demokratien und unserer freiheitlichen Werte in Wirklichkeit sind.
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smarties
27.05.2016 11:05registriert Januar 2015
Wer die Freiheit zugunsten der Sicherheit aufgibt, wird beides verlieren...
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C0BR4.cH
27.05.2016 11:12registriert März 2015
Eine Studie der Militärakademie über Sicherheitserkenntnisse? xD

"Flüchtlingsströme, Terrorismus und Krieg"
Davon sind wir ja soooooo krass betroffen. Krieg ist allgegenwärtig, ich seh fast nur noch Raketen, wenn ich aus dem Fenster schau. Auch in den Nachbarländern.
Terrorismus hier in der Schweiz gaaaanz übel. Flufhäfen haben wir mitterweile deshalb keine mehr.
Und dann noch diese Flüchtlingsströme ... auf der Alp gibts nicht mal mehr einen grünen Flecken!*

*m̶a̶y̶ DOES contain a whole f***ing lot of sarcasm
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