Schweiz
Gesellschaft & Politik

Bundesrat legt Aussenpolitische Strategie mit Zielen vor

«Frieden und Sicherheit»: Bundesrat legt Aussenpolitische Strategie mit Zielen vor

30.01.2020, 14:3030.01.2020, 14:14
Mehr «Schweiz»
Aussenminister Ignazio Cassis sprach am Rande des WEF in Davos über die laufenden Gespräche mit der EU und den USA. Bezüglich EU-Rahmenabkommen und US-Handelsabkommen zeigte er sich optimistisch. (Arc ...
Ignazio CassisBild: KEYSTONE

Frieden und Sicherheit, Wohlstand, Nachhaltigkeit und Digitalisierung: Das sind die thematischen Schwerpunkte der Aussenpolitischen Strategie 2020-2023. Erstmals hat der Bundesrat neben Schwerpunkten auch Ziele festgelegt.

Die Strategie soll dem Bundesrat und der Verwaltung als Kompass dienen, wie Aussenminister Ignazio Cassis im Vorwort schreibt. Das 44-seitige Dokument ist am Donnerstag veröffentlicht worden.

Es baut auf der Strategie der vergangenen Jahre auf, etwa bei den Guten Diensten. Die Rolle der Schweiz als glaubwürdige, diskrete und zuverlässige Brückenbauerin sei zukunftsträchtig, hält der Bundesrat fest.

Digitalisierung als Schwerpunkt

Auch Neues ist aber dabei. So gehört künftig die Digitalisierung zu den Schwerpunkten. Der Bundesrat will das internationale Genf als globalen Hub für die Gestaltung der digitalen Gouvernanz positionieren.

Zum Schwerpunkt «Frieden und Sicherheit» gehört das Ziel, dass die Schweiz als nichtständiges Mitglied in den Uno-Sicherheitsrat gewählt wird und dort ein glaubwürdiges Engagement verfolgt. Dadurch leiste sie einen Beitrag zu einer friedlichen, auf Regeln basierenden internationalen Ordnung und zur Effizienz der multilateralen Gremien, schreibt der Bundesrat.

Verhältnis zur EU als Schlüsselfrage

Beim Thema «Wohlstand» stehen die Sicherung und Weiterentwicklung des bilateralen Wegs mit der EU im Vordergrund. Auch auf der geografischen Ebene kommt die EU an erster Stelle. Das Verhältnis der Schweiz zu Europa bleibe die Schlüsselfrage ihrer Aussenpolitik, heisst es in der Strategie.

Hier lautet das oberste Ziel: «Die Schweiz konsolidiert durch den Abschluss eines institutionellen Abkommens (Insta) den EU-Binnenmarktzugang sowie den bilateralen Weg insgesamt und ermöglicht dessen Weiterentwicklung durch den Abschluss neuer Marktzugangsabkommen.» Für den Fall des Ausbleibens einer Einigung sollen Massnahmen entwickelt werden, um unerwünschte Folgen abzufedern.

Kohärent umsetzen

Damit die Schweiz ihre Erfolgsgeschichte fortschreiben könne, müsse sie aber nicht nur wissen, was sie mit ihrer Aussenpolitik wolle, heisst es im Schlusswort der Strategie. Ebenso wichtig sei die kohärente Umsetzung.

Heute gebe es kaum ein innenpolitisches Themenfeld, das nicht auch eine starke internationale Dimension habe. Die Aussenpolitische Strategie sei deshalb zum ersten Mal interdepartemental erarbeitet worden. Damit will der Bundesrat die Aussenpolitik breiter abstützen und Kohärenz sicherstellen.

Die Strategie ist die dritte dieser Art: Der Bundesrat hatte das Aussendepartement (EDA) 2011 beauftragt, alle vier Jahre ein solches Dokument auszuarbeiten. (aeg/sda)

DANKE FÜR DIE ♥
Würdest du gerne watson und unseren Journalismus unterstützen? Mehr erfahren
(Du wirst umgeleitet, um die Zahlung abzuschliessen.)
5 CHF
15 CHF
25 CHF
Anderer
twint icon
Oder unterstütze uns per Banküberweisung.
Das sind die zehn reichsten Schweizer 2019
1 / 12
Das sind die zehn reichsten Schweizer 2019
Platz 1: Familie Kamprad. Geschätztes Vermögen: 55 Milliarden Franken. Möbel, Immobilien.
Auf Facebook teilenAuf X teilen
Wir haben Malbun beleidigt – so kontern die Liechtensteiner
Video: watson
Das könnte dich auch noch interessieren:
1 Kommentar
Weil wir die Kommentar-Debatten weiterhin persönlich moderieren möchten, sehen wir uns gezwungen, die Kommentarfunktion 24 Stunden nach Publikation einer Story zu schliessen. Vielen Dank für dein Verständnis!
1
Einfach die kuriosesten, hässigsten und lustigsten Wortmeldungen von der UBS-GV

Wir haben heute live von der Generalversammlung der UBS in Basel getickert. Wie erwartet meldeten sich dieses Jahr besonders viele Aktivisten und Aktivistinnen, Politikerinnen und Politiker und natürlich Aktionärinnen und Aktionäre zu Wort. Die Übernahme der Credit Suisse im vergangenen Jahr und die hohen Saläre von CEO Sergio Ermotti, der ganzen Geschäftsführung und auch des Verwaltungsrates sorgten für rote Köpfe und gaben zu reden.

Zur Story