Die geschwärzten Impfstoffverträge sind laut dem Recherche-Netzwerk investigativ.ch ein Beispiel für verhinderten Zugang zu Informationen.
Dass die Öffentlichkeit in schwierigen Pandemie-Zeiten exakte Informationen brauche, um den Behörden zu vertrauen, sollte eine Selbstverständlichkeit sein, heisst es in einer Medienmitteilung vom Montagabend. Das BAG sei aber während der Corona-Pandemie «fahrig mit dem Öffentlichkeitsgesetz» umgegangen.
Eine Recherche von watson-Redaktor Petar Marjanovic habe aufgezeigt, dass Anne Lévy eine Vereinbarung mit Moderna unterschrieben habe, in der vertraglich vereinbart wurde, dass das BAG die Impfstoffverträge nicht vollständig offenlegt, wie Marc Meschenmoser, Co-Präsident von investigativ.ch, laut Klein-Report bei der Verkündung des Resultats sagte.
In den zögerlich herausgegebenen Dokumenten habe das BAG dann «lieber zu viel als zu wenig» geschwärzt. Statt Transparenz zu schaffen, habe das BAG die Öffentlichkeit mit Seiten voller schwarzer Balken versorgt, heisst es weiter.
Auch sonst sei das Gesundheitsamt während der Pandemie wenig kooperativ gegenüber Journalistinnen und Journalisten gewesen. «Immer wieder blitzten Investigativjournalistinnen und -journalisten beim BAG ab. Einige Medienschaffende warten seit über zwei Jahren auf entscheidende BAG-Dokumente zu Medikamentenpreisen», lässt sich Meschenmoser in der Medienmitteilung zitieren.
Die Auszeichnung vergibt das Recherche-Netzwerk investigativ.ch seit 2014 an Personen, die sich um Informationsverhinderung «verdient» gemacht hätten. Anne Lévy habe den Preis aufgrund ihrer «dichten Agenda» nicht persönlich entgegennehmen können, weder bei der offiziellen Bekanntgabe noch an ihrem Arbeitsplatz in Bern.
(con/sda)