Schweiz
Gesundheit

Krankenkassenprämien steigen auch 2019 an

THEMENBILD KANTONALE ABSTIMMUNG JU ERGAENZUNGSLEISTUNGEN --- Krankenversicherungskarten, aufgenommen am 5. Juni 2014. Die Versicherungskarte im Kreditkartenformat ist immer persoenlich und nicht ueber ...
Bild: KEYSTONE

Krankenkassenprämien steigen auch 2019 an – und zwar um rund 3 Prozent

12.07.2018, 15:3412.07.2018, 15:42
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Die Krankenkassen dürften 2019 mit rund drei Prozent etwas weniger stark aufschlagen als in den Vorjahren. Grund ist das gedämpfte Wachstum der Gesundheitskosten.

Letztes Jahr stiegen die Leistungen in der obligatorischen Krankenpflegeversicherungen (OKP) um 1,7 Prozent pro Person, von 3788 auf 3851 Franken, wie Santésuisse am Donnerstag mitteilte. Im langjährigen Durchschnitt betrug der Anstieg das Dreifache.

Für 2018 rechnet der Krankenkassen-Dachverband trotz grossen Unsicherheiten derzeit mit einem Pro-Kopf-Wachstum von etwa drei Prozent. In dieser Grössenordnung dürfte sich auch der Aufschlag der Erwachsenenprämien bewegen. In den letzten Jahren lag dieser stets bei rund 4 Prozent.

Verlagerungseffekte

Zum moderaten Wachstum im Jahr 2017 trug vor allem der stationäre Spitalbereich mit einem Rückgang um 3,1 Prozent pro Kopf bei. Dämpfend wirkte sich laut Santésuisse neben leicht sinkenden Fallpreisen vor allem die Anpassung der Kostenbeteiligung der Kantone auf mindestens 55 Prozent aus.

Es handelt sich denn auch nicht um echte Einsparungen, wie Santésuisse-Direktorin Verena Nold gegenüber Radio SRF erläuterte. «Es hat einfach Kostenverlagerungen gegeben – weg von den Prämienzahlern zu den Kantonen, also den Steuerzahlern», sagte Nold.

Im ambulanten Sektor nahmen die Kosten zu, bei den Spitälern um 4,1 Prozent, bei den Arztbehandlungen um 2,6 Prozent. Diese Entwicklung ist gemäss Santésuisse ebenfalls von Verlagerungseffekten geprägt. Im Spitalbereich gehe der Trend zur ambulanten Behandlung voll zu Lasten der Prämienzahler, da die Kantone keinen Beitrag an die ambulanten Kosten leisten müssten.

Die Medikamentenkosten pro versicherte Person erhöhten sich um 5,7 Prozent. Die Preisüberprüfungen durch das Bundesamt für Gesundheit (BAG), die sich mässigend auf die Kostenentwicklung auswirken können, werden erst per Ende 2017 wieder aufgenommen. Zudem bleibt der Generikaanteil nach Meinung des Verbands im internationalen Vergleich zu tief.

Entlastung für Junge

Nach der Prämienexplosion der letzten Jahre hat das Parlament eine Entlastung speziell für junge Erwachsene zwischen 19 und 25 Jahren beschlossen. Für diese Gruppe sinkt die Abgabe in den Risikoausgleich, was den Kassen zusätzliche Rabatte ermöglicht. Die Prämien könnten damit um rund 100 Franken monatlich gesenkt werden. (sda)

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28 Kommentare
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Die beliebtesten Kommentare
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Maragia
12.07.2018 15:42registriert April 2016
Wie ist das überhaupt möglich, schon wieder 3% mehr. So einen enormen Technologie/Bevölkerungssprung machen wir gar nicht, dass die KK so massiv teurer werden kann jedes Jahr. Eigentlich sollten durch bessere Medikamente/Verfahren/Herstellung die Kosten sogar noch sinken. Überall sonst in der Industrie sinken die Kosten, aber bei der Gesundheit einfach nicht!
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Hackphresse
12.07.2018 17:53registriert Juli 2014
Und die Krankenkassen so:

"🎉Yeah 3% mehr Boni!!🎉"
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N. Y. P. D.
12.07.2018 17:41registriert Oktober 2015
Laber, laber, laber..

Was labern wir hier noch rum !

Viele Parlamentarier haben ja als Lobbyisten den Auftrag, die Pfründe der Interessengruppen zu sichern.

Es wird in Zukunft abermals um 4% pro Jahr steigen.

Und kein Schwein interessierts. Die Akademiker im Parlament schon gar nicht.
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