18.08.2018, 09:5518.08.2018, 10:19
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Seit einem brutalen Angriff auf fünf Frauen vor einem Nachtclub in Genf in der vergangenen Woche diskutiert die Schweiz über Gewalt gegen Frauen.
Auch in den Medien nimmt das Thema viel Raum ein. Der «Blick» etwa widmet ihm von Dienstag bis Donnerstag von Tag zu Tag mehr Platz auf der Titelseite (pink umrandet). Rasch fokussierte er auf die Frage, ob bei Gewalt gegen Frauen besonders Ausländer als Täter im Vordergrund stehen.
Bild: screenshot blick / bearbeitung watson
Über Gewalt gegen Frauen und deren Ursachen wird in den Medien vergleichsweise selten als gesellschaftliches Phänomen berichtet – viel häufiger geht es um einzelne Fälle von Gewaltverbrechen gegen Frauen.
Nicht immer treffen die Medien dabei den Ton. Insbesondere bei Beziehungsdelikten – Stichwort «Familiendrama» – mangelt es an der nötigen Sorgfalt, etwa bei der Beschreibung der Rolle von Täter und Opfer oder der Frage der Mitschuld des Opfers.
Das zeigt ein Blick auf die folgenden Schlagzeilen. Die Ursache für die Gewalt an der Frau laut Schlagzeile? Die Frau – beziehungsweise ihr Verhalten, ihr Aufenthaltsort oder ihr Aussehen.
Aber seht selber: Wäre die Frau doch bloss ...
... nicht am Telefon gewesen (Blick, 12.8.2018)
Bild: shutterstock / screenshot blick / bearbeitung watson
... nicht schwanger gewesen (Blick, 2.9.2009)
Bild: shutterstock / screenshot blick / bearbeitung watson
... zu einem Date bereit gewesen (bild.de, 20.5.2018)
Bild: shutterstock / screenshot bild.de / bearbeitung watson
... nicht so schön gewesen (20.10.2009)
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... nicht im Weg gewesen (30.4.1997)
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... weniger verliebt gewesen (Glückspost, 12.2.2015)
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... nicht mit einem schwulen Ehemann verheiratet gewesen (Blick, 20.1.2009)
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... nicht verschuldet gewesen (Blick, 5.11.2003)
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... nicht in einer kriselnden Beziehung gewesen (Blick, 29.8.2009, Täterin war eine Frau)
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Alle 30 Stunden wird in Argentinien eine Frau ermordet
Video: srf
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quelle: epa/efe / david fernandez
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