Nach ihrer Niederlage bei den Wahlen vom Oktober wollen die Grünen noch mehr auf die Strasse - nicht verkehrstechnisch, sondern um für ihre Anliegen zu kämpfen. In den Bundesratswahlen vom 9. Dezember verweigern sie den SVP-Kandidaten die Stimme.
Das sagten die beiden Co-Präsidentinnen am Samstag an der Delegiertenversammlung in Bern. Wer kämpfe, könne verlieren, sagte die Berner Nationalrätin Regula Rytz - wer nicht kämpfe, habe hingegen schon verloren. Nur mit viel Druck von unten könnten die Grünen in diesem «rechtsbürgerlichen Parlament» der nächsten Legislatur noch etwas bewegen.
«Wir lassen in unserem Engagement nicht nach», kündigte auch die andere Co-Präsidentin, Adèle Thorens, an. Es gelte nun, ökologische Themen wieder vermehrt auf die Politbühne zu bringen, um alle potenziellen Unterstützer zu mobilisieren. Es brauche auch neue Wege, um die humanistischen Inhalte der grünen Politik zu vermitteln.
Rytz kündigte ferner an, dass die Grünen bei den Bundesratswahlen vom Dezember den SVP-Kandidaten keine Stimmen geben werden. Sie wiederholte hingegen eine Aufforderung von Ende Oktober an die bürgerlichen Mitte-Parteien, eine eigene Kandidatur aufzustellen.
Die Grünen werden im weiteren Verlauf der DV unter anderem eine Podiumsdiskussion zum Atomausstieg abhalten. Auch die Delegierten der Grünliberalen kommen am Samstag zusammen: in Lausanne. Mit Spannung erwartet wird die Rede von GLP-Präsident Martin Bäumle. Die GLP hatte am 18. Oktober fünf Sitze verloren und ist nun nur noch mit sieben Nationalräten in der grossen Kammer vertreten.
Auch die Grünen gehören zu den Wahlverlierern und büssten vier Sitze ein. (sda)