Polizisten der Kantonspolizei Graubünden haben gestern einen leicht ungewöhnlichen Tag verbracht. Um 16 Uhr rückten sie aus, weil auf der A13 bei Zillis eine Frau neben einem silbrigen Opel Corsa stand.
Als die Polizei mit zwei Patrouillen eintraf, drückte der Fahrer des Opels aufs Gas und liess die Frau stehen. Die Polizisten verfolgten das Auto sofort. Der Flüchtende, ein 32-jähriger Australier, beging während der Fahrt so ziemlich alle Verkehrsregelverstösse, die man sich vorstellen kann: Er fuhr trotz Gegenverkehr auf der Gegenfahrbahn, mehrmals überfuhr er doppelte Sicherheitslinien, zudem überholte er in gefährlichen Kurven und sogar im Tunnel.
Die Polizei musste verschiedene Tunnels sperren. Beim Ausgang des Traversa-Tunnels rammte der Australier schliesslich ein Auto sowie ein Polizeifahrzeug. In der Ortschaft Medels schafften es die Polizisten, den Raser zu stoppen. Dieser gab sich jedoch noch nicht geschlagen, er ging mit einem Billiardqueue auf die Polizisten los. Sie konnten ihn irgendwann überwältigen und in Handschellen legen.
Glücklicherweise wurde durch den Höllenritt niemand verletzt. Auch nicht das einjährige Kind, das der Australier während der ganzen Zeit im Auto hatte. Weshalb der Mann derart ausrastete und ob er betrunken war, sagt die Polizei nicht. «Das ist Gegenstand der Ermittlungen», sagt Kapo-Sprecher Roman Rüegg. Der Fall liegt nun bei der Staatsanwaltschaft. (feb)