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Jungwolf in Graubünden erlegt

Jungwolf in Graubünden erlegt

05.10.2022, 15:5705.10.2022, 16:51
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Die Wildhut hat am Dienstagabend im Bündner Oberland einen Jungwolf erlegt. Es handelt sich um ein Weibchen des Wannaspitz-Rudels.

Das wenige Monate alte Grossraubtier wurde kurz nach 21.00 Uhr auf dem Gebiet der Gemeinde Lumnezia in Siedlungsnähe geschossen, wie das Amt für Jagd und Fischerei am Mittwoch mitteilte. Der Abschuss war vom Bundesamt für Umwelt (Bafu) bereits vor vier Wochen bewilligt worden. Wolfsrudel dürfen gemäss der Jagdverordnung reguliert werden, nachdem zehn Schafe oder Ziegen aus geschützten Herden gerissen worden sind.

ZUM ENTSCHEID DES STAENDERATS, DEN SCHUTZ DES WOLFS NICHT AUFZUHEBEN, STELLEN WIR IHNEN AM MITTWOCH 9. MAERZ 2016 FOLGENDES BILDMATERIAL ZUR VERFUEGUNG --- Two wolf cubs born end of May eat under the  ...
Wolfsmutter mit ihren Jungtieren bei Vallorbe, 2009.Bild: KEYSTONE

Im Streifgebiet des Rudels wurde nach Angaben des Amtes während der Alpsaison «eine hohe Anzahl» Nutztiere gerissen. Betroffen waren mehrheitlich Schafe. In geschützten Herden ereigneten sich gemäss einer Einschätzung des Kantons mindestens vier Angriffe mit insgesamt zehn Rissen. Die gesetzliche Abschuss-Schwelle wurde damit gerade noch erreicht.

Rudel erst dieses Jahr gebildet

Das Wannaspitz-Rudel ist eines der jüngsten der zehn Wolfsrudel in Graubünden. Es hat sich erst dieses Jahr gebildet. Nachgewiesen wurde es vor zwei Monaten, als Wolfswelpen in eine Fotofalle tappten.

Beim erlegte Weibchen handelt es sich um das dritte Jungtier, das dieses Jahr in Graubünden von den Behörden geschossen wurde. Anfang August hatte die Wildhut zwei Jungwölfe des Beverin-Rudels erlegt. Dieses Rudel hatte zuvor für nationale Schlagzeit gesorgt, weil es eine Mutterkuh gerissen und eine weitere schwer verletzt hatte.

Ende September wurde zudem ein erwachsenes Weibchen auf dem Gemeindegebiet von Klosters abgeschossen. Die Bündner Kantonsregierung hatte dort nach etlichen Nutztierrissen auf verschiedenen Alpen den Abschuss eine Einzelwolfes verfügt.

Der Kadaver der Jungwölfin wird am Zentrum für Fisch- und Wildtiermedizin in Bern pathologisch untersucht. Die genetische Untersuchung wird an der Universität Lausanne vorgenommen.

(yam/sda)

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19 Kommentare
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Die beliebtesten Kommentare
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desperita
05.10.2022 16:15registriert November 2018
Toll !!!! Setzten wir doch Tiere aus und dann machen wir ein anhaltendes Jagd und Abschussfest draus
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