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Soldaten sollen kosovarischer Armee gratuliert haben

ZUM TEXTILCENTER DER SCHWEIZER ARMEE IN THUN STELLEN WIR IHNEN HEUTE, MITTWOCH, 08. JUNI 2016, FOLGENDES BILDMATERIAL ZUR VERFUEGUNG --- Camouflage clothing is hung on coathangers, checked and repaire ...
Zwei Angehörige der Schweizer Armee könnten sich strafbar gemacht haben. Bild: KEYSTONE

Schweizer Soldaten sollen kosovarischer Armee gratuliert haben – warum dies heikel ist

19.12.2018, 05:0219.12.2018, 13:29
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Zwischen Serbien und dem Kosovo brodelt es wieder. Ungeachtet internationaler Mahnungen und scharfer Proteste Serbiens hatte das Parlament in Pristina am Freitag den Aufbau einer eigenen Armee beschlossen. Die bislang für Katastrophenfälle vorgesehene und leicht bewaffnete Kosovo Security Force (KSF) soll von derzeit 2500 Mann auf 5000 verdoppelt werden.

Nach dem Beschluss sind die Präsidenten von Serbien und Kosovo an einer Uno-Sitzung aneinandergeraten. Uno-Generalsekretär Antonio Guterres hat besorgt auf die Entscheidung des Parlaments im Kosovo reagiert und diese «mit Besorgnis zur Kenntnis genommen».

Kosovo president Hashim Thaci salutes as he inspects members of Kosovo Security Force in capital Pristina, Kosovo, on Thursday, Dec. 13, 2018. Kosovo lawmakers are set to transform the Kosovo Security ...
Kosovos Präsident Hashim Thaci.Bild: AP/AP

Laut dem Blick hat das albanische Nachrichtenportal «Presheva Jone» Gratulationen für den Beschluss von zwei Doppelbürgern in Schweizer Armeeuniform verbreitet. Beide sollen kosovarische Wurzeln haben.

Einer von ihnen soll gar gesagt haben, er könne sich vorstellen, in der kosovarischen Armee zu dienen. Allerdings ist diese Aussage sehr heikel: Einerseits ist es untersagt, Militärdienst in zwei Ländern zu leisten. Andererseits darf in Armeeuniform keine politische Propaganda betrieben werden.

Gegenüber dem Blick bestätigt der junge Mann die Glückwünsche. Jedoch soll dessen Vater das Foto dem Portal zugestellt haben. Der zweite Fall betrifft eine Offizierin. Sie selber hat bislang keine Stellung zu den Vorwürfen genommen. Ihre Familie bestreitet jedoch, dass sich die junge Frau in irgendeiner Form zur Bildung einer Armee im Kosovo geäussert hat.

Der besagte Artikel ist auf «Presheva Jone» nicht mehr verfügbar. Allerdings existiert ein Bericht mit gleichem Inhalt auf dem Nachrichtenportal ballkani.info mit dem Titel «Albanische Söhne und Töchter in Militäruniform aus der Schweiz gratulieren der Kosovo-Armee».

Die Schweizer Armee überprüft gegenwärtig den Vorfall. Sollten sich die Aussagen als wahr erweisen, könnte dies ernsthafte Konsequenzen haben, wie der Blick berichtet. Wie diese aussehen, ist aber nicht bekannt.

Es ist nicht das erste Mal, dass Angehörige der Schweizer Armee mit Migrationshintergrund für derartige Schlagzeilen sorgen. Für Aufsehen sorgten bereits Soldaten, die mit einer albanischen Flagge posierten oder ihre Uniform mit dem Doppeladler versahen. 

(vom mit Material von sda/afp/dpa)

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23 Kommentare
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Die beliebtesten Kommentare
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leu84
19.12.2018 06:52registriert Januar 2014
Tschüss. Danke für eure Dienste im Land.
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AdiB
19.12.2018 09:33registriert August 2014
Wooow😲, 5000 soldaten. Da wil kosovo zu einer weltmacht aufsteigen.😂
Jetzt im ernst liebe kosovaren, im kosovo gibts noch keine richtige infrastruktur, das gesundheitswesen ist schlecht und die schulen haben kein geld, aber geld für die armee wird noch im kosovo gefeiert. Ob 2500 oder 5000 mann spielt bei einer bedrohung wie serbien keine rolle. Seit doch realistisch, es ist sinnlose geldausgabe die keine afekt hat ausser den nachbaren zu provozieren. Denkt ihr im ernst mit 5000 mann kann man einen krieg führen oder sich gegen ein serbien verteidigen?
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