Kuhschauh an der Swiss Expo 2016: Was gefällt, liegt im Auge des Betrachters.Bild: EPA/KEYSTONE
Die Schweiz ist bei den Expats nicht mehr ganz so beliebt wie früher. Doch was bemängeln die Expats an der Schweiz? Von der direkten Demokratie über die Frauen bis hin zum Bier doch so einiges. Ein WhatsApp-Gespräch.
12.09.2016, 09:3413.09.2016, 15:14
Folge mir
Für einmal belegt die Schweiz in einer internationalen Studie keinen Spitzenplatz. Im Gegenteil. In der Umfrage, in der ausländische Fachkräfte Zielländer klassifizieren, rutscht die Schweiz immer weiter ab: 2014 lag sie noch auf Platz 4 (von insgesamt 61 Ländern), im Jahr darauf bereits auf Platz 14 und aktuell auf Platz 31 von insgesamt 67 Ländern.
Nun bin ich mit einigen Expats befreundet – ein paar davon zähle ich zu meinen besten Freunden. Um der Ursache der unbeliebten Schweiz auf den Grund zu gehen, habe ich einen WhatsApp-Chat eröffnet und sie dazu eingeladen, Klartext zu reden – anonym, dafür im Namen ihrer Herkunftsländer. Das Gespräch wurde in Englisch gehalten, eine deutsche Zusammenfassung der doch sehr erstaunlichen Mängelliste gibt es am Ende des Dialogs.
Hier nun aber das ungefilterte Gespräch, das eigentlich nur eines zeigt. In unserem Land gibt es ausschliesslich First World Problems:
Und hier die gesamte Mängelliste auf Deutsch. Viel Spass!
- Österreich: Unsere direkte Demokratie
- Österreich: Das Kirchengeläut
- Österreich: Die fehlende Hilfsbereitschaft
- Italien: Unsere Zurückhaltung
- Italien: Unsere Diskretion
- Italien: Unsere Versuche Carbonara zu kochen
- England: Unser mangelnder Wille, Gesetze zu brechen / unser Spiessbürgertum
- Italien: Dass wir aufs Tram rennen
- Italien: Unsere Esskultur
- England: Unsere fehlende Trinkfreudigkeit
- England: Unsere Weinerlichkeit in puncto Winde / Durchzug
- England: Unser fehlendes Verständnis für Warteschlangen
- Italien: Unsere ausgeprägte Arbeitsmoral
- Österreich: Unsere fehlende Glace-Kultur
- Holland: Unsere Verschlossenheit
- England: Die Humorlosigkeit der meisten Schweizer (und Deutschen und Österreicher)
- England: Unsere Abneigung gegenüber Kindern
- England: Unser fehlendes Kostenbewusstsein
- Mexiko: Unsere passiv-aggressive Art Post-its zu schreiben bei Problemen, statt das direkte Gespräch zu suchen
- Holland: Dass Schweizer Frauen fremdländische Männer wie tollwütige Hunde behandeln
- Holland: Unsere Frisuren
- Österreich: Unser Wein
- Holland: Unser Bier
- Holland: Unsere Kälte
- Holland: Dass wir so viel rauchen.
- Holland: Dass wir Velofahrer nicht respektieren im Strassenverkehr
Das Schönste, was die Schweiz zu bieten hat: Die 13 UNESCO-Welterbe-Stätten
1 / 15
Das Schönste, was die Schweiz zu bieten hat: Die 13 UNESCO-Welterbe-Stätten
Am Wochenende wurde das Werk des Schweizer Architekten Le Corbusier in die Liste des UNESCO-Weltkulturerbes aufgenommen. Die Jury begründete den Entscheid damit, dass das Werk von Le Corbusier «ein zentraler Beitrag zur architektonischen Moderne» sei – Villa «Le Lac» nahe Vevey am Lac Leman (1923–1924).
quelle: keystone / jean-christophe bott
Die Schweiz ... mal anders
Das könnte dich auch noch interessieren:
Raiffeisen Schweiz hat die Rolle von antisemitischen Positionen in der eigenen Geschichte untersuchen lassen. Am Donnerstag wurde in St. Gallen über die Ergebnisse informiert. Thema war dabei auch die Kritik an der Benennung des Raiffeisenplatzes neben dem Hauptsitz in St. Gallen.