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Schweizer Pharmaunternehmen spendete AfD 130'000 Euro

Medienberichte: Schweizer Pharmaunternehmen spendete AfD 130'000 Euro

11.11.2018, 17:3012.11.2018, 06:23
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Laut Recherchen von WDR, NDR und der «Süddeutschen Zeitung» hat die Alternative für Deutschland (AfD) zwischen Juli und September 2017 Spenden von über 130'000 Euro aus der Schweiz angenommen. Der Absender der Spenden soll eine Pharmafirma aus Zürich gewesen sein.

Mit der Annahme der Spende hat die AfD gegen das Parteiengesetz verstossen, berichten die deutschen Medien. Parteispenden, die aus dem Nicht-EU-Ausland kommen, sind nach deutschem Gesetz illegal. 

Die Schweizer Pharmafirma soll das Geld in 18 Tranchen von meist 9000 Schweizer Franken auf das Sparkassenkonto der Partei überwiesen haben. Als Zweck der Spenden nannte der Geldgeber: «Wahlkampfspende Alice Weidel». Das sollen Kontoauszüge zeigen, die WDR, NDR und der «Süddeutschen Zeitung» vorliegen. Weidel ist Co-Vorsitzende der AfD-Fraktion im Bundestag.

epa07090289 Chairman of the Alternative for Germany party (AfD) faction Alice Weidel arrives at an election campaign rally in Taufkirchen (Vils), Bavaria, Germany, 13 October 2018. Approximately 9.5 m ...
Alice Weidel wusste von der illegalen Spende, vertraute aber darauf, dass die Schatzmeisterin ihre Arbeit richtig mache. Bild: EPA/EPA

Mit den Vorwürfen konfrontiert, gab Weidel zu, dass sie schon im September 2017 von der Spende aus der Schweiz erfahren habe. Die Spende sei jedoch nicht an sie selbst gegangen. Sie habe deshalb auf den richtigen Umgang der Schatzmeisterin vertraut.

Über die Hintergründe der Pharmafirma, deren Besitzer und die Motive der Spende habe Weidel «keinerlei Informationen». Im April 2018 hat die Partei das Geld jedoch zurückgezahlt. Das zeigen ebenfalls Kontoauszüge. (ohe)

SPD-Schulz sorgt für Eklat

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73 Kommentare
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Die beliebtesten Kommentare
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Mr.CoJones aka Philodog
11.11.2018 17:43registriert September 2015
Mich würde doch eher interessieren, welches Pharmaunternehmen dahintersteht.🤔
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Nelson Muntz
11.11.2018 17:55registriert Juli 2017
Wieso darf der Name des Unternehmens nicht genannt werden?
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FrancoL
11.11.2018 17:38registriert November 2015
“Mit den Vorwürfen konfrontiert, gab Weidel zu, dass sie schon im September 2017 von der Grosspende aus der Schweiz erfahren habe. Die Spende sei jedoch nicht an sie selbst gegangen. Sie habe deshalb auf den richtigen Umgang der Schatzmeister vertraut."

Was macht man denn in Deutschland mit illegalen Spenden? Vieles aber annehmen sollte man sie nicht oder an den Spender zurücksenden, wäre auch noch eine Möglichkeit.

Scheint ja schwer zu sein sich richtig zu verhalten oder den Schatzmeister das richtige Verhalten beizubringen. Wie kleinlaut die Weidel plötzlich sein kann, ganz Polit-Elite.
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